Beschreibung
Dieser Band enthält die bei der Tübinger Poetik-Dozentur 2015 gehaltenen Vorlesungen von Kathrin Passig und Clemens Setz und gibt einen Einblick in die Werkstatt des österreichischen Dichters und der deutschen Sachbuchautorin und Sachenausdenkerin. Die Vorlesungen handeln davon, wie Literatur und Texte entstehen, vom Sammeln und Zusammensetzen des Materials. Kathrin Passig beschreibt in ihrer ersten Vorlesung Schreibende Staatsquallen, wie neue Formen der Zusammenarbeit von verschiedenen Autoren an Texten durch digitale und online tools möglich gemacht werden. Es entsteht so eine neue Form des kollektiven Schreibens, bei dem es nicht mehr entscheidend ist, welcher Autor diesen oder jenen Teil beigesteuert hat. Clemens Setz beschäftigt sich in seinen Vorlesungen mit der Bedeutung des Materials für das literarische Schreiben und der Funktion und Überlieferung von Literatur. Die Zukunft, so wird beim Lesen von Clemens Setz erster Poetikvorlesung Strahlenkatzen und Literatur deutlich, ist so grundsätzlich unverfügbar, wie kaum etwas anderes in unserer durchtechnisierten, durchdachten und durchleuchteten Welt. Literatur funktioniert dabei wie eine kleine Zeitkapsel, die sich selbständig macht und durch eine raumzeitliche Passage in die Zukunft gleitet.