Beschreibung
Die seit geraumer Zeit feststellbare Rückkehr Marxens in die öffentlichen Diskurse fällt angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise mit einer gesteigerten Nachfrage nach einer treffsicheren Kapitalismusanalyse zusammen. Die diagnostische Seite des Wissenschaftlers Marx ist nach wie vor für das Verständnis der Welt, in der wir leben, von Relevanz. Ein allein auf seine Diagnosefähigkeit reduzierter Marx wäre aber natürlich nur ein halbierter Marx. Marx war Wissenschaftler und Kritiker der kapitalistischen Gesellschaft. Damit lohnt es sich, die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Klassiker erneut zu vertiefen. Insbesondere dann, wenn man in Rechnung stellt, dass der Klassiker durch Bearbeitung inzwischen ein anderer geworden ist. Die erneute Lebendigkeit des Theoretikers in der medialen Öffentlichkeit koinzidiert dabei mit einer Vervielfältigung der theoretischen Ansatzpunkte im Feld der innermarxistischen Diskurse. Die Autoren verhandeln Marx in Auseinandersetzung mit gegenwärtigen sozial- und geisteswissenschaftlichen Theorien und im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Problemdiagnosen und diskutieren, wo Marx der sprichwörtliche tote Hund ist bzw. worin seine Lebendigkeit besteht. Sie zeigen gezielt das Potenzial, aber eben auch mögliche Grenzen Marxscher Theoreme für die theoretische Bearbeitung sozialer Wirklichkeit auf. Mit Beiträgen von Diethard Behrens, Joachim Bischoff, Heinz Bude, Alex Demirovic, Klaus Dörre, Ingo Elbe, Michael Heinrich, Christoph Henning, Rainer Land, Urs Lindner, Wolfdietrich Schmied-Kowarzik
Autorenportrait
Heinz Bude ist Inhaber des Lehrstuhls "Makrosoziologische Analyse moderner Gesellschaften" an der Universität Kassel und Leiter des Arbeitsbereichs "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung. Ralf M. Damitz studierte Soziologie, Politikwissenschaft sowie Philosophie und promoviert derzeit an der Universität Kassel. André Koch studierte Politikwissenschaft, Soziologie sowie Psychologie; er lebt und arbeitet in Kassel.