Beschreibung
Der Mitterweg ist ausweglos ist ein langes Poem der entlegenen Zeit für eine geschlagene Generation, die vielleicht am Mitterweg die erlösende Erschöpfung findet. Schon der Name Mitterweg, für eine Straße im Westen einer kaputten Stadt, kann nichts Besseres anbieten, als mittelmäßig zu sein. Die Tiroler, seit ewigen Zeiten mit absurden Siedlungsformen vertraut, wurden erstmals durch Elias Schneitter beim Festival Sprachsalz mit dem amerikanischen Poem der Verdroschenen in Berührung gebracht. Diese poetische Form des unendlichen Siedelns im Langgedicht würdigt der Mitterweg in seiner ureigensten Form. Die Beatniks und das Verrecken der Siedlungsform spitzen sich fassungslos zu. Der Mitterweg in Innsbruck, konzipiert als paralleler Wohn-Flughafen, worin die Menschen in Armweite zur Piste wohnen, erfüllt seine Aufgaben täglich. Die Menschen kommen nicht in die Höhe und zerschellen an sich selbst. Zwischen den Pisten-Enden Mac 1 und West-End Inn stapeln sich mittlerweile Schicksale, die am eigenen Mitterweg zerbrochen sind. Und kein Follow-Me fährt durch das Gedicht vom Mitterweg. Das Poem vom Rande der Stadt ist vielleicht die letzte Form, dieser Piste zu entkommen.
Autorenportrait
Helmuth Schönauer (* 23. September 1953 in Innsbruck) ist Schriftsteller und Bibliothekar an der Universität Innsbruck.In seinen Romanen beschreibt er das Alltagsgeschehen skurriler Randfiguren auf dem Weg nach oben. Als beinahe lückenloser Rezensent der Tiroler Gegenwartsliteratur ist er Vertreter der low lectured edition. Nach dieser These genügt eine leichte Lektorierung fiktionaler Literatur, da sie ohnehin bloß zeitlich und regional begrenzt Verbreitung findet.Helmuth Schönauer ist nach Prozessen mit der Republik Österreich, die mit Freisprüchen endeten, gerichtlich anerkannter Schriftsteller. Er ist Mitglied der Grazer Autorenversammlung.
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