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Zitat, Zikade

Zu den Sätzen

Erschienen am 28.02.2017
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783902951267
Sprache: Deutsch
Umfang: 144 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 18.8 x 14.3 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Gedichte, Listen, Selbstgespräche, Porträts, Versuchsreihen, Kurzessays - für Margret Kreidl ist die Gattungsmischung Programm. Ihr neues Buch ist das Ergebnis einer jahrelangen Selbstbefragung. Die einzelnen Texte zeigen die allmähliche Verfertigung einer Poetik, die das Biografische mit dem Ästhetischen verbindet. Margret Kreidl führt vor, wie sie ihr eigenes Schreiben aufstört, durch abschwei- fende, ausschweifende Lektüre stört. "Zitat, Zikade" ist das Buch einer Lesereise zu Adnan, Aichinger, Brecht, Christensen, Mandelstam, Mayröcker, Quintane, Rilke, Rühm, Ugresic, Vaginov, Zwetajewa. So entsteht ein Porträt der Autorin in ihrem ästhetischen Netzwerk: Literatur, Theater, Kunst, Architektur. Es ist ein Gespräch mit Lebenden und Toten, die Stimmen der anderen sind gegenwärtig. Margret Kreidl nimmt sie in ihre Texte auf, setzt sie in einen Dialog mit den eigenen Sätzen. Dabei erweist sich die Autorin immer auch als Bürgerin in ihrem sozialen und politischen Umfeld. Sie nimmt die herrschenden Verhältnisse beim Wort, sie spielt mit der Sprache, um zu zeigen, wie uns allen mitgespielt wird.

Autorenportrait

Margret Kreidl, geboren 1964 in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Theaterstücke, Hörspiele, Prosa, Gedichte. In der Edition Korrespondenzen sind erschienen: "Laute Paare. Szenen Bilder Listen" (2002), "Mitten ins Herz" (2005), "Eine Schwalbe falten" (2009) und "Einfache Erklärung. Alphabet der Träume" (2014).

Leseprobe

SÄTZE IM FLUSS Gegen Salzverlust bei großer Hitze nimm Schwedentabletten und bleib im Schatten sitzen. Wenn es regnet, schau aus dem Fenster und schreib ein Haiku über Pfützen. Mach es wie die Buddhisten: Sei eine Distelblüte im Frühlingswind. Lern in Freude schweben, sagt Walther von der Vogelweide. Ja, Zitate sind nützlich. Eine Brücke aus Bleistiftstrichen trägt die glückliche Leserin: Das bin ich. Ist Margarethe warm und nass, gibts viel Frucht und grünes Gras. Die Schafe reisen auf der Wiese ins Satte. Ein Esel frisst Rosen. Lies nach bei Apuleius. Der Hundsstern bringt die Sätze in Fluss. Ich träume von Oktobereis in Pfützen und einem Forellenschluss. Da hast du den Salat: fest und knackig, aber trotzdem zart.