Beschreibung
Südlich des Inns ziehen sich langgestreckte Täler in die Hochgebirgswelt des Alpen-hauptkamms hinein: Zillertal, Stubaital, Ötztal, Pitztal und Kaunertal zählen zu den schönsten Tälern der österreichischen Alpen - durchrauscht von klaren Bächen, umgeben von grünen Almwiesen und überragt von eisgekrönten Gipfeln. Im nahen Inntal laden die Landeshauptstadt Innsbruck, malerische Kleinstädte, romantische Schlösser und prunkvolle Kirchen zu einem Ausflug ein. Dieser Reiseführer stellt alle interessanten Ortschaften und Ausflugsziele im Zillertal, Stubaital, Ötztal, Pitztal und Kaunertal mit vielen Fotos und Hintergrundinformationen vor, dazu die Stadt Innsbruck sowie alle kulturellen Sehenswürdigkeiten des Inntals. Die 32 schönsten und erlebnisreichsten Wandertouren der Region werden ausführlich beschrieben. Ein differenziertes Bewertungssystem gibt Auskunft über die Anforderungen, topografische Detailkarten und GPS-Daten bringen Sie auf den richtigen Weg. Mit den herausnehmbaren Tourenblättern haben Sie alle wichtigen Informationen unterwegs immer griffbereit!
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Hersteller:
Maremonto Reiseverlag e.U.
Martin Krake
martinkrake@maremonto.com
Bahnhofstr. 26c/2/6
AT 3462 Absdorf
Autorenportrait
Martin Krake wurde 1970 in Kassel geboren. Seit 2004 lebt er in Österreich, 2013 gründete er den Maremonto Reiseverlag.
Leseprobe
Längenfeld ist mit rund 1700 Einwohnern die größte Ortschaft im mittleren Ötztal. Mit der entspannten Atmosphäre und dem ansprechenden Ortskern ist Längenfeld eine gute Alternative zu Sölden, wenn man seinen Urlaub in einer größeren Ortschaft ohne allzu viel Trubel und ohne ausgeprägt touristische Atmosphäre verbringen möchte. Daran, dass Längenfeld einmal ein schicker Kurort war und sogar den schmückenden Namen Bad Längenfeld trug, erinnert heute dagegen nichts mehr. Dabei ist die Nutzung warmer Heilquellen hier seit langer Zeit belegt: Bereits im 16. Jahrhundert gab es einen Kurbetrieb in einfachen Bauernbädern, die überwiegend von der einheimischen Bevölkerung genutzt wurden. 1830 wurde die Heilkraft der Quelle wissenschaftlich bestätigt, was eine Anknüpfung an den damals überall in Österreich boomenden Kurtourismus erlaubte. Bald darauf kamen die ersten Kurtouristen nach Längenfeld, und 1893 wurde ein mondänes Kurhaus eröffnet. Für eine Entwicklung zum wirklich großen Kurzentrum fehlte allerdings der Bahnanschluss, der Ort war damals einfach zu abgelegen. Im 20. Jahrhundert war die große Zeit von Bad Längenfeld auch schon wieder vorbei, und als Anfang der Siebzigerjahre auch noch die Thermalquelle versiegte, war das Ende besiegelt: 1976 wurde das Kurhaus geschlossen und kurz danach abgerissen, der Zusatz Bad verschwand wieder aus dem Ortsnamen. Schon bald darauf kam die Idee auf, den Badebetrieb mit der Erschließung neuer Thermalquellen wiederzubeleben. Ab 1986 fanden Bohrungsarbeiten statt, und 1998 gelang es, eine heiße Quelle mit schwefelhaltigem Wasser in einer Tiefe von 1865 Metern anzuzapfen. Sie erlaubte den Bau eines modernen Thermalresorts, das 2004 als Aquadome eröffnet wurde. Die Anlage hat zwei Innenbecken mit unterschiedlich temperiertem Wasser und einen großzügigen Außenbereich, dessen stilgebendes Element die drei großen Betonschalen sind, in denen man das warme Thermalwasser mit Aussicht genießen kann. Hinzu kommen ein Sportbecken mit kühlerem Wasser und ein Kinderbereich. Beeindruckend ist der immense Saunabereich, der sich über zwei Etagen zieht: Eine fast schon unübersichtliche Zahl abwechslungsreich gestalteter Themensaunen und Dampfbäder sowie die schönen Außenbecken mit Gastronomie rechtfertigen den üppigen Aufpreis. Große Flächen der Berge rund um das Ötztal stehen als Naturpark unter Schutz. Das 2019 eröffnete Naturparkhaus in der Nähe des Aquadome zeigt in einer modernen und informativen Ausstellung Wissenswertes über Geologie, Flora und Fauna des Naturparks, im Freigelände gibt es eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Thermalbads. Im einige Kilometer vom Hauptort entfernten Ortsteil Lehner Au lohnt das Heimatmuseum einen Abstecher: Das Freilichtmuseum ist ein Ensemble aus einigen der ältesten Bauernhäuser des Ötztals, die sich hier teilweise am Originalstandort befinden. Im Haupthaus, einem Gebäude wohlhabender Bauern aus dem Jahr 1677, werden eine Sammlung historischer Gegenstände sowie einige original eingerichtete Räume gezeigt. Hinzu kommen noch zwei weitere Wohngebäude mit Einrichtung, Ställe und Speicher sowie weiter oben am Bach Mühlen und andere Arbeitsgebäude, die mit Wasserkraft angetrieben wurden.