Beschreibung
Große Spiele und herbe Pleiten, Spielerpersönlichkeiten und Paradiesvögel, gute Zeiten und schlechte Zeiten, und der ganz normale Wahnsinn eines nicht normalen Fußballvereins. Der Turn und Sportverein München von 1860, kurz TSV 1860 München, auch Münchner Löwen, 1860 oder einfach Sechzger genannt, ist unbestritten Münchens große Liebe. Auch wenn der Fußballklub seinen Fans oftmals viel abverlangt. Dass der TSV wegen interner Querelen und jahrelanger fragwürdiger Vereinspolitik jüngst in die Regionalliga Bayern abstürzte, war für viele Fans zwar ein Schock, aber es bot dem Klub die Möglichkeit des Neuanfangs. Und wer gedacht hat, dass nun Ruhe bei den Löwen einkehrt, der hat sich gewaltig geirrt! 1860, das ist und bleibt das pralle Leben! Der Autor Claus Melchior hat in diesem Buch allerhand Fakten, Hintergründe und Anekdoten über den chaotischen, aber dennoch liebenswerten Traditionsverein zusammengestellt. In elf Bonuskapiteln beleuchtet er auch die aktuelle Situation des Klubs und wirft einen positiven Blick in Richtung Zukunft. EINIGE GRÜNDE Weil der TSV 1860 auf der Salatschüssel steht. Weil: Einmal Löwe, immer Löwe. Weil wir uns Sisyphus als Löwenfan vorstellen müssen. Weil: Es gibt nur einen Rudi Völler. Weil: Lauth hören. Weil der Kaiser eigentlich auch ein Löwe ist. Weil der König von Giesing ein Löwe ist. Weil auch der Radi ein König ist. Weil die Löwen der Hitze trotzen. Weil die Löwen auch auf Schnee zu großer Form auflaufen. Weil 1860 ein farbenfroher Verein ist. Weil manche Leute meinen, der TSV 1860 sei ein Arbeiterverein. Weil 1860 ein entspanntes Verhältnis zum Schuldenmachen hat. Weil das Stadion an der Grünwalder Straße keine perlbrombeer-violetten Sitze bekommen wird. Weil es die 'Löwenfans gegen rechts' gibt. Weil das Münchner Derby das traditionsreichste Stadtderby des Landes ist. Weil die Löwen immer absteigen, wenn in München die Eröffnung eines Großstadions bevorsteht. Weil für die Löwen der Weg von der Amateur- in die Bundesliga ein ganz kurzer war. Weil Karl-Heinz Wildmoser den tollsten Schnauzer der Bundesliga hatte. Weil die Löwen auch mal hinlangen können, wenn's nötig ist. Weil der TSV 1860 ein überaus erfolgreicher Sportverein ist. Weil bei den Löwen auch der Schiedsrichter mal die Karte gezeigt bekommt. Weil der Himmel weiß-blau ist. Weil 1860 ein Herz für Österreicher hat. Weil man bei 1860 auch schon mal einen Meistertitel verschenkt.
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Autorenportrait
CLAUS MELCHIOR, geboren 1954, lebt seit 1974 in München und ist dort als Buchhändler tätig. Den TSV 1860 hat er schon 1965 vor dem Fernsehschirm bis nach Wembley begleitet. Damals hätte man ihn noch als Erfolgsfan bezeichnen können, ein Problem, das schon bald keines mehr war. Als Fußballpublizist ist er mit einer umfassenden Geschichte des TSV München von 1860 hervorgetreten (gemeinsam mit Hardy Grüne) sowie seit 1995 als Mitglied des Redaktionskollektivs des kleinen, aber feinen Fußballmagazins 'Der tödliche Pass'.
Leseprobe
So viele Vereine sind es gar nicht, die sich schon einmal Deutscher Fußballmeister nennen durften. Und der TSV München 1860 gehört dazu, war sogar einer der ersten, dem dies in der damals gerade erst eingeführten Bundesliga gelang. Weshalb die Meisterlöwen der Saison 1965/66 bis heute einen Ehrenplatz in der Vereinsgeschichte einnehmen. Nach sicher errungener Herbstmeisterschaft war man in der Rückrunde ins Stolpern geraten, doch zwei Spieltage vor Schluss lag man mit Borussia Dortmund gleichauf an der Spitze, einen Punkt dahinter Neuling FC Bayern. Würde der Lokalrivale nach dem Spitzenduell vom 33. Spieltag der lachende Dritte sein? Nein, denn die Löwen zeigten in Dortmund eine konzentrierte Leistung und eroberten mit einem 2:0-Sieg die Tabellenführung zurück. Eine Woche später, am 28. Mai 1966, sicherte ein 1:1 gegen den HSV endgültig den Titel, und der Lebenstraum von Präsident Adalbert Wetzel, einmal die Meisterschale auf dem Marienplatz präsentieren zu können, hatte sich erfüllt. Claus Melchior