Beschreibung
Micha-El Goehre, ostwestfälischer Geschichtenerzähler und Metal-Kolumnist, versammelt hier seine besten Lesebühnen und Slamtexte: bodenständiger Humor, bodenlose Albern- und Gemeinheiten sowie überraschend wehmütige Short Storys. El Goehre in Bestform. Das Leben ist wie ein Glückskeks. Es bröselt, und irgendwann kommt jemand mit einem blöden Spruch. Ob Micha-El Goehre von solchen Glückskeksmomenten berichtet oder von 'Pärchenscheiße' erzählt, von seinem Fliegeralarm-Opa oder Pubertätskatastrophen, ob er am Strand von Badalona seine Badehose verliert oder 112 Wege ersinnt, seine Ex-Freundin zu töten, Goehre schreibt schnörkellos mit eingängigem Witz und gelegentlich melancholischen Untertönen. Eine Textsammlung zwischen Kalau und Poesie und immernah am Leben. Auch Goehres Metal-Freunde dürfen sich freuen: Endlich erscheint ungekürzt, unzensiert und in tiefschwarzen Buchstaben gedruckt das 'Tagebuch eines Black-Metal-Fans' in seiner vollen, furchterregenden Länge.
Autorenportrait
Micha-El Goehre (Jahrgang 1975) kommt aus Ostwestfalen. Er liest vor (auf Lesebühnen, bei Poetry Slams), legt auf (Heavy Metal), schreibt und moderiert. Über 500 Auftritte und Lesungen in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. Mit 'Jungsmusik' und 'Höllenglöcken', den ersten beiden Bänden seiner Trilogie um eine Clique Heavy-Metal-Fans, landete er einen bei Publikum und Musikpresse viel beachteten Hit. 'Der Mann verbindet Kennerblick mit Komik.' (Melodie & Rhythmus)
Leseprobe
Ich saß also bei Herrn Wong und dachte darüber nach, wie sehr ich diese Glückskeksmomente liebe. Momente, in denen Gutes passiert, obwohl oder gerade weil man es nicht erwartet. Wenn man eine Frau anhimmelt und sich dann endlich traut, sie anzusprechen, und es läuft alles gut, und du fragst sie nach ihrer Telefonnummer, und sie lächelt dich an und flüstert in dein Ohr: 'Die habe ich schon in deinen Kotflügel geritzt', und du denkst, wie praktisch es ist, sich heute das Auto der großen Schwester ausgeliehen zu haben. Ein Glückskeksmoment ist, wenn du das erste Mal die Stützräder von deinem allerersten Fahrrad abnimmst und mit zittrigem Lenker die ersten Meter wackelst, dann sicherer wirst, in die Pedale trittst und fährst und fährst, und du hörst deinen alten Herrn hinter dir applaudieren und rufen: 'Siehst du, wer hat gesagt, mit Mitte dreißig kann man nichts mehr lernen?!'