Beschreibung
Im Schicksalsjahr 1348 begleitet der Bauernjunge Wilfried einen Viehtreck durch Bayern. Während die Pest bereits in Italien wütet, treiben gewissen- lose Räuber ihr Unwesen und schrecken auch nicht vor heidnischen Ritualen zurück. Dem stellt sich der Vierzehnjährige beherzt entgegen. Als er gegen herrschendes Unrecht rebelliert, bekommt er es mit gefährlichen Mächten zu tun.
Autorenportrait
Roland Pauler, geboren 1954 in Bamberg, war nach dem Studium der Geschichte, Altphilologie und Germanistik Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut, Rom. Danach von 1985 bis 1996 Mitarbeiter der Universität München. 1992 erfolgte die Habilitation in Mittelalterlicher Geschichte; anschließend Vertretung von Professuren in Regensburg, München und Erlangen. Zahlreiche Veröffentlichungen zu historischen Themen, darunter »Der Kaiser und die Papessa« (1999), »Leben im Mittelalter« (2007) und »Karl der Große. Der Weg zur Krönung« (2009). Roland Pauler lebt mit seiner Frau als freier Schriftsteller in Windorf bei Passau.
Leseprobe
Wilfried war in einen unruhigen Schlaf gefallen, begleitet von Bären, Wölfen und dem Mörder seines Vaters in einem wirren Durcheinander. Dem Bären, der auf ihn zurannte, fehlte ein Auge und die Wölfe rupften ihm Haare aus dem Fell, tanzten dabei einen Reigen und riefen 'Bärentöter'. Gehörte das Bellen auch zu diesem Traum? Wilfried erwachte. Das Bellen hielt an, wurde immer wütender. Es waren keine Wölfe, sondern Hunde. Da - ein hastig erstickter Schrei. Etwas stimmte nicht. Wilfried richtete sich auf, griff zu Dolch und Schleuder und legte einen Stein ein. Andere Treiber wachten missmutig auf. Zoltán rieb sich müde die Augen und gähnte laut. Über ihm sah Wilfried einen Schatten im Mondlicht, einen Schatten, der den durch ein Schwert verlängerten Arm hob. Nur zweimal ließ Wilfried die Schleuder um den Kopf kreisen, dann schoss er den Stein ab. Mit einem Aufschrei brach der Schatten zusammen.