Beschreibung
Alfred Adler, der mit Sigmund Freud zwischen 1902 und 1911 eng zusammengearbeitet hat, entwickelte nach der Trennung von Freud seine "Individualpsychologie" und verhalf ihr zwischen den Weltkriegen in Europa und den USA zu einer weiten Verbreitung. Das Buch "Menschenkenntnis", 1927 erschienen, ist Adlers eingängigstes Buch und für all jene gut geeignet, die einen Zugang zum Begründer der Individualpsychologie suchen. Wir drei Psychotherapeutinnen haben im Rahmen unserer Großgruppe des Berliner Instituts für Tiefenpsychologie, Gruppendynamik und Gruppentherapie (ITGG) das Buch zur Grundlage von 20 Abendgesprächen gemacht. Adlers Text wurde hierfür gekürzt und erscheint in diesem Schulungstext kursiv. Um Adlers theoretische Überlegungen dem Leser anschaulich zu machen, werden zwei Dichter mit Beispielen herangezogen: Carl Spitteler mit seiner Autobiografie "Meine frühesten Erlebnisse" (1914) und Leo Tolstoj mit einer Passage aus "Krieg und Frieden" (1868/69). Mit seinem Buch hat Adler Menschenkenntnis als Praxis und Theorie erlernbar und lehrbar gemacht. Er betrachtet die Seele als dynamische Struktur, die sich höchst eigenwillig in Auseinandersetzung mit der Umwelt entwickelt. Es ist für jeden von unschätzbarem Wert, sich selbst und seine Mitmenschen zu verstehen.
Autorenportrait
Babette Kozlik, geb. 1949, Dr. phil., Dipl. Psych., Psychotherapeutin in eigener Praxis, Dozentin, Supervisorin und Lehrtherapeutin am Institut für Tiefenpsychologie, Gruppendynamik und Gruppentherapie (ITGG) Berlin; Promotion 2003 mit der Dissertation "Karen Horneys Beitrag zu einer tiefenpsychologischen Anthropologie nach Freud und Adler".