Beschreibung
".es war die Kunst, die Poesie, die mir hilfreich zur Seite sprang. "Liebes", pflegte ich zu sagen, " ich bin mitten in einem Buch". Sechs Erzählungen über die Unmöglichkeit der Liebe Ein Abenteuer in der zarten Kunst des Unerwarteten mit und nach Bildern von Kristian Evju Die Menschen in Anna Kims Erzählungen bewegen sich in geheimnisvollen Zirkeln, sie wechseln ihre Identitäten, wandeln zwischen Realität und Irrealität. Surreales wandert mit subtilem Witz in die Realität hinein und nimmt den Leser mit in eine Welt der sich erfüllenden Fantasien, der verselbständigten Visionen und Wünsche. Die Autorin von "Anatomie einer Nacht" und "Die große Heimkehr" tritt mit "Fingerpflanzen" erstmals als geistreiche Verfasserin kurzer - oftmals von surrealen Ideen durchwirkten - Erzählungen in Erscheinung. Die Erzählungen wurden von den Bildern Kristian Evjus inspiriert. Evju ist ein preisgekrönter, in London lebender Künstler, dessen Arbeiten faszinieren. Seine Werke versetzen den Betrachter in eine andere Welt. Er schafft in seinen surrealen Zeichnungen und Gemälden eine Mischung aus Porträts und Symbolen aus einer anderen Zeit. Der norwegische Künstler Kristian Evju betrachtet sich selbst als eine Art Monteur von Konversationen und Begegnungen von unterschiedlichen Teilnehmern. Dies können Tiere, Objekte oder Personen sein, welche von ihm in eine Art der Momentaufnahme festgehalten werden- quasi eingefroren sind.
Autorenportrait
Anna Kim, geboren 1977 in Südkorea, lebt seit frühester Kindheit in Wien und hat sich als Autorin von Romanen und Essays einen Namen gemacht. Sich bewußt den Anforderungen eines modernen Social-Media-Profils verschließend, findet Kim zu einer klaren, menschlichen und subtilen Erzählweise, die oftmals eine starke politische und gesellschaftliche Note hat. Schon ihr erstes Buch "Die Bilderspur" ging der Frage nach, wie die Politik in das Leben einfacher Bürger hineinwirkt, welche biographischen Brüche Menschen auszuhalten und zu gestalten haben. Die Verstrickungen von Weltpolitik in die Biographien eines jeden Individuums sind Thema bei Anna Kim. Das immer wieder befürchtete "Versinken in die Geschichtslosigkeit" (Karl Marx) wird durch AutorInnen wie Anna Kim bekämpft, ihre Prosa ist wahrhaftiger, wirksamer und lebendiger als das Gros der faktenbasierten Prosa, wie sie heute so überaus beliebt ist. Mit den hier vorliegenden Erzählungen freilich zeigt die Autorin eine neue und durchaus überraschende Facette: sie erweist sich als Erzählerin, die auch mit dem kleinen Format bestens zurechtkommt und dabei auch viel Humor und Freude an surrealer Wirklichkeitsausdehnung zeigt. Wobei ihre "Fingerpflanzen" keine surrealen Spielereien sind, sondern immer klar einer erzählerischen Linie folgen, die manchmal ganz konsequent sinnliche Wahrnehmungen mit der absurden Komik äußerster Logik erfassen oder kleine Dramen entspinnen aus einem einzigen mehrdeutigen Wort heraus.