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Weltbetrachter

Neue Lyrik. Eine Anthologie aus Sachsen

Beyer, Marcel/Preiwuß, Kerstin/Kolbe, Uwe u a
Erschienen am 18.07.2020
21,80 €
(inkl. MwSt.)

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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783948305079
Sprache: Deutsch
Umfang: 288 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 21 x 15.2 cm
Einband: gebundenes Buch

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Hersteller:
Poetenladen
Andreas Heidtmann
verlag@poetenladen.de
Blumenstr. 25
DE 04155 Leipzig

Autorenportrait

Róza Domascyna, geboren 1951 in Zerna/Oberlausitz, lebt in Bautzen. Zuletzt: "Die dörfer unter wasser sind in deinem kopf beredt" (poetenladen 2016); "stimmen aus der unterbühne" (poetenladen 2020) sowie das Poesiealbum 354 (Märkischer Verlag 2020). - Axel Helbig, geboren 1955 in Freital, lebt in Dresden. Er ist Mitherausgeber und Redakteur der Zeitschrift für Literatur und Kunst Ostragehege. Zuletzt: "Der eigene Ton 2. Gespräche mit Dichtern" (Leipziger Literaturverlag 2015)

Leseprobe

Von der Selbstreferenz der Poesie - Dichter sind angefüllt mit Hoffnung und Zweifel. Sie sind voller Neugier auf Welt und brüten neue Welten aus. Dichter sind Weltenträumer und Weltbetrachter - beides gleichzeitig und beides präzise, wie man bei Carl-Christian Elze nachlesen kann: "im ersten milliardstel eines milliardstels eines milliardstels einer milliardstel sekunde blähte sich unser universum um das zehn-billionen-billionen-fache auf." - Einige Gedichte dieser Sammlung treiben ihr Spiel mit dem Leser, fordern ihn auf, mitzuspielen. Andere erzählen eine Geschichte, wieder andere fokussieren auf einen Augenblick. Einige breiten sich aus, andere ziehen sich zusammen, leben gar von dem, was zwischen den Versen steht. Manche geben sich traditionell, erneuern die tradierten Formen, andere sind sprachschöpferisch innovativ, auf dem Weg zu neuen Formen. Viele der Gedichte sind auf Schönheit aus, einige wollen schockieren. Allen gemeinsam ist die Suche nach einem Rhythmus, der die Metaphern und Bilder tragen kann. Einige Gedichte suchen Verbindung zum Nachbarn, andere grenzen sich ab. Manche Gedichte sind am Leser interessiert, andere ignorieren ihn. Letzteren reicht es, wenn der Leser das Terrarium, in welchem sie sich strecken, staunend umschreitet. "Die Gedichte geben sich eher seismographisch als prophetisch." (Diesen Satz von Walter Höllerer kleben wir an dieser Stelle ein, weil er zutreffend ist.) - Bei solcher Sachlage taten sich die Herausgeber schwer, alphabetisch oder chronologisch vorzugehen. Wie die Figuren eines Romans diesen mitschreiben, schrieben sich die Gedichte dieses Buches selbst in die Anthologie ein, suchten und behaupteten darin ihren Platz. Die Heraus­geber vertrauten auf diese Selbstreferenz der Poesie. Aus 1.500 eingesandten Gedichten hat sich so ein Spiegel der Zeit geformt. - Anne Dorn (1925-2017) und Wulf Kirsten (*1934) haben wir als Paten dieser Anthologie gewählt.

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