Beschreibung
Gegründet 1949 im Umfeld der Freien Universität Berlin, sollte das Amt für gesamtdeutsche Studentenfragen (AGSF) der bundesdeutschen Studentenschaft als 'Brückenkopf' zu den Studenten an den DDR-Universitäten dienen. Darüber hinaus sammelte und publizierte es Informationen über die Lage an den ostdeutschen Hochschulen, betreute aus der DDR geflohene Studenten und verankerte mit seiner PR-Arbeit den antikommunistischen Grundkonsens an den westdeutschen Universitäten. Das AGSF gehörte einerseits zur studentischen Selbstverwaltung, andererseits war es ein eigensinniger Akteur, der enge Kontakte zu Politik und Nachrichtendiensten pflegte und wegen seiner Aktivitäten auf DDR-Gebiet ins Visier des MfS und sowjetischer Geheimdienste geriet. Für die Staatssicherheit war es eine von vielen 'Westberliner Agentenzentralen', die Studentenpresse sah in ihm das 'Hauptquartier der studentischen Resistance' in der DDR, und den Allgemeinen Studentenausschüssen der bundesdeutschen Universitäten galt es vor allem als Organ der studentischen Selbstverwaltung. Erstmals liegt nun eine wissenschaftlich fundierte Monografie über diese facettenreiche Organisation vor - die in einer Reihe mit der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit und den Ostbüros von CDU, FDP und SPD stand.
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Autorenportrait
Tilman Wickert, Dr. phil., studierte Geschichte und Politikwissenschaften in Potsdam und Berlin. Das vorliegende Buch veröffentlicht seine an der Universität Rostock eingereichte Dissertationsschrift. Er arbeitet als historisch-politischer Bildner und Historiker zur DDR-Geschichte, Geschichte der Bundesrepublik und Geheimdienstgeschichte.