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Hitzemond

Erschienen am 16.09.2013, 1. Auflage 2013
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783981348293
Sprache: Deutsch
Umfang: 212 S., 1 farbige Illustr.
Format (T/L/B): 1.5 x 21 x 14.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Lesen Sie das Buch nicht, wenn Sie soeben ein seelisches Tief durchlaufen oder sich allgemein leicht ängstigen", warnt der Autor seine Leser in der Vorbemerkung. Doch in dem neuen Buch von Oliver Fehn geht es keineswegs um Geister, Vampire und Monster - nein, die Ängste, Abgründe und Schattenseiten des Menschen sind Thema dieser 12 Geschichten, die in trostlosen Dörfern, alten Schulhäusern, unheimlichen Dachböden, einsamen Bars, gigantischen Städten bei Nacht - und manchmal auch in ganz schlichten Kinderzimmern spielen. Der Autor, bekannt für seine bedrückenden Schilderungen des Bösen und Morbiden, führt hier seine Erzählkunst in neue Höhen, und das Risiko, bei vielen seiner Leser verschüttete Albträume zu neuem Leben zu erwecken, nimmt er dabei gern in Kauf.

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Autorenportrait

Oliver Fehn, geboren 1960, ist Autor und Übersetzer zahlreicher Romane und Musikfachbücher. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören die Romane "Verfluchter Sommer" und "Die Klavierbrücke" sowie die Kurzgeschichtensammlung "Hitzemond". Er wohnte mehrmals längere Zeit in den USA, in den 80er Jahren auch in New York City. Heute lebt er mit seiner Familie zurückgezogen in einer ländlichen Gegend und verbringt einen Großteil seiner Zeit mit dem Schreiben und Übersetzen von Musikliteratur sowie seiner großen Liebe, dem Klavierspiel.

Leseprobe

Es gibt einen Moment im Leben, in dem alle Schönheit schwindet und sich für kurze Zeit in ihr Gegenteil verkehrt. Du weißt, wovon ich rede. Es ist der Augenblick, in dem die Leiber sich entladen haben und erschlaffen und ins Kissen sinken. Wir sind nicht mehr erregt beim Anblick des anderen. Keine Stromstöße durchzucken uns mehr, wenn wir seinen Duft riechen oder das Spiel seiner Muskeln sehen. Wir sind leer. Und das war der Moment, vor dem ich ein Leben lang Angst hatte. Mit gutem Grund. Es ist mir einige Male passiert, als Teenager, als ich noch in Montana lebte. Ich war in dem Alter, in dem jeder Junge seine ersten Erfahrungen sammelt, und es waren insgesamt drei Mädchen. Die Zeitungen berichteten, man hätte sie draußen in den Wäldern gefunden, die Kehlen sauber durchgebissen, mit Zähnen, die wie ein Skalpell sein mussten, hieß es, doch ich wurde nie entlarvt. Auch in diesem Fall war es wohl mein Aussehen, das mich rettete. Einem Geächteten hätte man so etwas zugetraut und ihn sofort festgenommen, aber mir geschah nichts. Mir konnte nicht einmal die Nacht etwas anhaben. Ich begann in der Finsternis zu strahlen wie der hellste Morgenstern. Die Nacht ist grausam, Azraela, aber sie ist auch ehrlich. (Leseprobe der Kurzgeschichte "Teen Angel")