Beschreibung
Wo Morchelkaramellen gegessen werden und gelügt wird. Wo Ratten eine Nussi kriegen, vielleicht auch ein Suppi, und zwei Köche Huschi sind. Wo Kugelschreiber uns etwas sagen wollen und Ohrenschmalz leider weggeworfen wird, weil es zu bitter ist. Wo Klobesen keine Borsten haben und nur die Varizen lustig sind. Wo man mit Windelschnecken aufsteht und mit vergrößerten Hämorrhoiden zu Bett geht. Im Fernsehen. Und in der Kolumne Pisa schaut fern, die regelmäßig in der Zeitung KURIER erscheint. Fernsehen zum Lesen. Fernsehen als Buch.
Autorenportrait
Peter Pisa: Geboren 1958 in Wien, ist seit 1980 beim KURIER. Ein Vierteljahrhundert war er für Gerichtsberichterstattung zuständig, seit zehn Jahren ist er es für Literatur. Die Kolumne Pisa schaut fern nimmt er nicht gar so ernst. Bernd Ertl: Der 1971 in der Südsteiermark geborene Zeichner und Illustrator Bernd Ertl lebt und arbeitet in Wien. Nach dem Maturaabschluss am BG & BRG Leibnitz absolvierte er das Kolleg für Grafik Design an der Höheren Graphischen Lehranstalt, Wien sowie das 2. Jahr des Illustrationsstudiums an der Kingston University, London. Seit 1996 ist er freiberuflich als Karikaturist und Illustrator in Wien tätig. Seit 2008 zahlreiche Ausstellungen.
Leseprobe
Im KURIER gab es vor vielen Jahren einen Ressortchef, der nicht unbedingt als heiterer und optimistischer Mensch verschrien war. Einmal schaute er aus dem Fenster, es war der schönste Frühlingstag, tiefblauer Himmel, kein Wölkchen, die Sonne strahlte - und er brummte: "ABER irgendwo regnet es bestimmt." Diese Erinnerung wurde während der ORF-Sendung "heute konkret" wach: Küchenchef Andreas Frank aus Gerasdorf bei Wien bereitete ein dreigängiges Menü für zwei Personen zu und hatte für die Lebensmittel bloß 4 Euro 12 Cent ausgegeben. Er kochte: Selleriesuppe mit knusprigen Selleriechips, handgemachte Gnocchi mit Senfsauce sowie süße Grießnockerln mit Hollerkoch. Man schnalzte mit der Zunge. Kostet so wenig und hat Hauben-Niveau! Die professionelle Testerin schwärmte. Es war auch eine ORF-Zuseherin zum Probieren eingeladen worden, auch ihr schmeckte es sichtlich. Danach sagte sie: "ABER die Suppe war ein bissi heiß." Bei ihr daheim hagelte es wahrscheinlich inzwischen.