Beschreibung
In einem Brief an Martin Buber schrieb FR, am 25. Oktober 1925, daB sich seine eigentliche "literarische Entwicklung" seit 1920 im Ubersetzen abgespielt habe. Wie jede Selbstcharakteristik stimmt diese Feststellung sicher nur zum Teil. Wesentlich jedoch ist die daB es sich bei FRs Ubersetzungen urn eine literarische Tatsache, Entwicklung mit unterscheidbaren Stilperioden handelt. Am Anfang dieser Entwicklung stehen die Ubersetzungen einiger Gebetszyklen, die zunachst im grade gegriindeten eigenen Hausstand gebraucht wurden. Zur zweiten Phase geh6ren die Ubertragungen von Hymnen mittelalteriicher Dichter die, gewissermassen als Sekun dariiteratur, in die jiidische Liturgie aufgenommen wurden. Der Weg fiihrte weiter zu der Auswahl der Gedichte Jehuda Halevis und dann zur Verdeutschung der Schrift. Schon in der liturgischen Phase machte FR es sich nicht leicht. Die Ubersetzungen muBten nicht nur dem hebraischen oder dem aramai schen Wortsinn entsprechen - sie muBten auch mit den dem deutschen Judentum vertrauten Melodien zu singen sein. Eine wissenschaftlich genaue oder "w6rtliche" Ubersetzung konnte so nicht entstehen. Die drei Worte, mit denen die meisten Segensspriiche der hebraischen Liturgie beginnen, zum Beispie- baruch ata adonai - waren w6rtlich etwa mit "Gelobt Du me in Herr" zu iibersetzen. Da standen aber den sieben hebraischen Silben nur fiinf deutsche gegeniiber, was diese unsingbar gemacht hatte. FRs Formulierung - Lob nun ja Lob dir 0 Gott - mag als bezeichnend fiir die Anfange seiner Ubersetzungen genommen werden.
Autorenportrait
InhaltsangabeVorwort.- Vorwort.- Die 95 Hymnen und Gedichte.- Gott.- Gelobt!.- Gewaltiger.- Sehnsucht.- Nachts.- Ereignis.- Offenbarungstag.- All meine Glieder.- Der Unvergleichliche.- Keiner sonst!.- Die Liebenden.- Gerichtstag.- Heimkehr.- Hör.- Der Wahre.- Dein Gott.- Sein Friede.- Das All.- Der Fern-und-Nahe.- Der Name.- Geweiht.- Deine Wohnungen.- Der Gott der Geister.- Heilig.- Der Helfer.- Seele.- Hier bin ich.- Seele.- Seele im Exil.- Bei dir.- Gebet.- Menschenschwäche.- Umkehr.- Der Lohn.- Diese Seele hier.- Wahn und Wahrheit.- Frau Welt.- Weise Lehren.- Knechte.- Welt.- Der kranke Arzt.- An den Sabbat.- Frei.- Sabbatmorgen.- Leben.- Der Tag.- Kehr um, kehr um!.- Der Aufstieg.- Hauch allen Lebens.- Volk.- In Ewigkeit.- Gott spricht.- Lichterfest.- Morgendlicher Dienst.- Licht.- Besiegte Finsternis.- Am Schilfmeertag.- Mein König.- Aus dem Elend.- An den Löser.- Ein Sprachkunststück.- Aufblick.- Jungfrau Israels Sabbat.- Heim.- Die Eliawunder.- Der Jude.- Die Verheißung.- Feindesliebe.- Liebeswunder.- Zürnende Liebe.- Traumgesicht.- Treue.- Liebestrost.- Wiederfinden.- Zion.- Auf.- Die frohe Botschaft.- Heilsrechnung.- Im Heiligtum.- Teppiche Salomos.- Nächtliche Träne.- Die hohe Stadt.- Zwischen Ost und West.- Antwort.- Der Pilger.- Leicht wiegt das Alles.- Der Zwang.- Bitten.- Die Flut.- Sturm.- Zum Herzen gesagt.- Stille nach dem Sturm (Bruchstück).- An den West.- Im Hafen.- Ägyptischer Boden.- Der Strom.- Hin.- Vorgefühl.- An Zion.- Verzeichnis der in den Anmerkungen angeführten Bibelstellen.- Namensverzeichnis.