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Die Verliese des Vatikans

Erschienen am 15.12.1996
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783423122856
Sprache: Deutsch
Umfang: 264 S.
Format (T/L/B): 1.5 x 19.2 x 12.1 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Mord als launenhafter Willkürakt Ein Gerücht über die Gefangennahme des Papstes durch Freimaurer veranlaßt einen braven Bürger, zur Befreiung nach Rom zu eilen. Dort fällt er Hochstaplern in die Hände und schließlich einem undurchsichtigen Anschlag zum Opfer. Andre Gide stellt in diesem satirischen Roman stärker denn je falsche kirchliche und bourgeoise Moral an den Pranger.

Autorenportrait

Gesetz und puritanische Strenge spielten für André Gide seit seiner Geburt eine große Rolle. Der Vater, ein Professor der Rechte, ging mit dem Jungen streng ins Gericht. Bereits früh jedoch distanzierte sich der junge Literat von moralischen Vorschriften und erkannte bereits seit einer Reise nach Algerien und Marokko 1893-94 seine Homosexualität. Dennoch heiratete er 1895 seine Kusine und reiste mit ihr durch Europa und Afrika. Später war Gide vorrübergehend Kommunist, verabschiedete sich aber schnell wieder von diesem Denksystem, nachdem er 1936 von einer Rußlandreise enttäuscht zurückkehrte. 1947 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur gewürdigt. Am 19. Februar 1951 starb er in seiner Geburtsstadt Paris. Zum Werk Gides Werk nimmt für die Moderne eine wichtige Rolle ein und ist in einem Atemzug mit dem von Proust, Joyce oder Döblin zu nennen. Er war ein leidenschaftlicher Verfechter der Rechte des Individuums und wollte dieses weder durch Moral, noch durch Kirche oder Ehe eingeschränkt sehen. Gide war ein Nonkonformist aus Prinzip und wollte in der Tradition der Aufklärung den Menschen zu seiner Freiheit führen. Sein wichtigstes Werk ist 'Les Faux-monnayeurs - Die Falschmünzer', mit dem er den psychologischen Roman experimentell erneuerte. Bei dtv ist außerdem Gides eindrucksvolle Autobiographie 'Stirb und Werde' erschienen, von der er selbst sagte: 'Ich weiß im übrigen, wie sehr ich mir damit schade, dies und alles folgende zu erzählen; ich sehe voraus, wie man es gegen mich wird verwenden können. Aber mein Bericht hat nur Sinn, wenn er der Wahrheit entspricht.'