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Die Mühlen Gottes

Roman

Erschienen am 01.06.2003
7,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442358823
Sprache: Deutsch
Umfang: 383 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 18.3 x 11.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Ein Roman wie Dynamit: rasant, voller Spannung und unerwarteter Wendungen. Gesamtauflage von Sidney Sheldon weltweit: über 300 Millionen Exemplare! Allein rund 500.000 verkaufte TB-Exemplare von "Das nackte Gesicht"! Spanien 1976. Franco ist tot, doch der Kampf der Basken um ihre Autonomie geht weiter. Im Auftrag von Regierung und Geheimorganisationen verfolgt Colonel Acoca, ein Mann mit Killerinstinkt, die Anführer der ETA, allen voran den furchtlosen Jaime Miro. Bei seiner erbitterten Jagd schreckt Acoca vor nichts zurück, nicht einmal vor einem bestialischen Überfall auf ein Kloster.

Autorenportrait

Sidney Sheldon begeisterte bis heute über 300 Millionen Leser weltweit. Vielfach preisgekrönt - u.a. erhielt er 1947 einen Oscar für das Drehbuch zu »So einfach ist die Liebe nicht« -, stürmte er mit all seinen Romanen immer wieder die Spitzenplätze der internationalen Bestsellerlisten. Er zählt zu den am häufigsten übersetzten Autoren und wurde dafür sogar mit einem Eintrag ins »Guinnessbuch der Rekorde« geehrt. Im Jahr 2007, kurz vor seinem neunzigsten Geburtstag, verstarb Sidney Sheldon.

Leseprobe

Die Handlung dieses Romans ist erfunden. Und dennoch. Das romantische Land des Flamencos, Don Quichottes und exotisch aussehender Señoritas mit Schildpattkämmen im Haar ist auch das Land Thomas de Torquemadas, der spanischen Inquisition und eines der blutigsten Bürgerkriege der Weltgeschichte. Bei den Machtkämpfen zwischen Republikanern und aufständischen Nationalisten verloren in Spanien über eine halbe Million Menschen das Leben. Von Februar bis Juni 1936 wurden dort zweihundertneunundsechzig politische Morde verübt, und die Nationalisten richteten pro Monat etwa tausend Republikaner hin, um die nicht öffentlich getrauert werden durfte. Hundertsechzig Kirchen wurden niedergebrannt und Nonnen gewaltsam aus Klöstern vertrieben, 'als seien sie', wie der Herzog von Saint-Simon über eine frühere Auseinandersetzung zwischen Kirche und Staat in Spanien geschrieben hatte, 'Huren in einem Bordell'. Zeitungsredaktionen wurden geplündert, Streiks und Unruhen überzogen das ganze Land. Der Bürgerkrieg endete mit dem Sieg von General Francos Nationalisten, und nach seinem Tode wurde Spanien wieder eine Monarchie. Der Bürgerkrieg, der von 1936 bis 1939 dauerte, mag offiziell beendet sein, aber die beiden Spanien, die sich damals bekämpft haben, sind niemals miteinander ausgesöhnt worden. Heute tobt in Spanien ein anderer Krieg weiter: der von den Basken geführte Guerillakrieg zur Wiedererlangung ihrer Autonomie, die sie während der Republik erhalten und unter dem Franco-Regime eingebüßt hatten. Dieser Krieg wird mit Sprengstoffanschlägen, Bank-Überfällen zur Finanzierung von Sprengstoffkäufen, Mordanschlägen und Unruhen geführt. Als ein Mitglied der baskischen Untergrundorganisation ETA in einem Madrider Krankenhaus starb, nachdem er von der Polizei gefoltert worden war, führten die daraus entstehenden landesweiten Unruhen dazu, daß der Generaldirektor der spanischen Polizei, fünf Sicherheitsdirektoren und zweihundert hohe Polizeibeamte zurücktraten. Im Jahre 1986 verbrannten Basken in Barcelona öffentlich eine spanische Flagge, und in Pamplona flüchteten Tausende aus der Stadt, als baskische Nationalisten bei Unruhen, die sich dann im ganzen Land ausbreiteten und die Stabilität der Regierung gefährdeten, der Polizei blutige Kämpfe lieferten. Die paramilitärische Polizei schlug zurück, indem sie zur Vergeltung wahllos auf Häuser und Geschäfte von Basken schoß. Der weiterexistierende Terrorismus ist gewalttätiger als je zuvor. Die Handlung dieses Romans, der zwei turbulente Wochen des Jahres 1976 schildert, ist erfunden. Und dennoch. Pamplona 1976 Schlägt der Plan fehl, sterben wir alle. Mit diesem Bewußtsein überprüfte er ihn ein letztes Mal, sondierte, testete, suchte nach Schwachstellen. Aber er fand keine. Der Plan war gewagt und erforderte sorgfältige, auf die Sekunde genaue Zeitplanung. Funktionierte er, würde ihnen eine spektakuläre, des großen Cid würdige Heldentat gelingen. Schlug er jedoch fehl. Nun, zum Sorgenmachen ist jetzt keine Zeit mehr, dachte Jaime Miro philosophisch. Jetzt muß gehandelt werden! Jaime Miro war eine lebende Legende: für die Basken ein Held, für die spanische Regierung ein Staatsfeind. Er war 1,83 Meter groß und hatte ein energisches, intelligentes Gesicht, düstere schwarze Augen und einen muskulösen Körper. Zeugen neigten dazu, ihn größer, wilder und finsterer zu schildern, als er in Wirklichkeit war. Er war ein komplizierter Mann, ein Realist, der sich darüber im klaren war, wie schlecht seine Chancen standen, ein Romantiker, der bereit war, für seine Überzeugungen in den Tod zu gehen. Ganz Pamplona schien in einem Taumel zu leben. Dies war der letzte Morgen, an dem während der vom 7. bis 14. Juli jeden Jahres stattfindenden Fiesta de San Permin die Stiere durch die Stadt getrieben wurden. Dreißigtausend Besucher waren aus aller Welt in die Stadt geströmt. Die meisten waren nur gekommen, um das gefährliche Schauspiel des Stiertreibens zu sehen; einige wollten jedoch ihre Männlichkeit be Leseprobe