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Lass es Liebe sein

Roman

Erschienen am 08.06.2009
9,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783442469345
Sprache: Deutsch
Umfang: 576 S.
Format (T/L/B): 3.9 x 18.6 x 11.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Kann man seiner besten Freundin einen Verrat verzeihen? Darcey und Nieve waren seit ihrer Schulzeit beste Freundinnen - bis Darceys Freund Aiden sich in Nieve verliebte und die beiden ein Paar wurden. Dieser Verrat verfolgt Darcey nun schon seit zehn Jahren. Weder ihr beruflicher Erfolg, noch ihre kurze Ehe mit Neil können sie über die Demütigung hinwegtrösten. Doch dann erhält sie eine Hochzeitseinladung von Nieve und Aiden. Soll Darcey zusagen? Ist es vielleicht an der Zeit alte Wunden heilen zu lassen? Und warum muss sie immer wieder an Neil denken?

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Leseprobe

Darcey McGonigle feierte ihren Geburtstag schon lange nicht mehr. Sie sah keinen Sinn darin.
Als kleines Mädchen war das natürlich anders gewesen. Bei Partys voller Kinderlärm hatte es klebrige Süßigkeiten zu essen und grellbunte Brauselimonaden zu trinken gegeben - alles Genüsse, die normalerweise strengstens verboten waren -, dazu geheimnisvolle, in buntes Geschenkpapier gehüllte und mit bunten Bändern geschmückte Päckchen. Und danach war man vielleicht sogar noch ins Kino gegangen, wo es 'ausnahmsweise' noch mehr Gummibären und saure Stäbchen gegeben hatte. Diese Kindergeburtstage waren zauberhaft gewesen und hatten riesigen Spaß gemacht.
Aber jetzt erinnerte ihr Geburtstag Darcey nur daran, dass sie wieder ein Jahr älter und dass ihr Leben doch nicht so verlaufen war, wie sie es damals erwartet hatte, als sie in dem Gefühl herumstolziert war, eine Märchenprinzessin zu sein. (Ihre Prinzessinnenphase hatte allerdings nur knapp ein Jahr gedauert. Sie hatte nur noch rosa Kleidchen getragen und ihrer Mutter großzügig erlaubt, reizende Spangen, Bänder und Haarreifen in ihrem krausen blonden Haar zu befestigen. Danach hatte sie beschlossen, dass Märchenprinzessinnen passe waren, hatte sich das Haar mit der Nagelschere abgeschnitten - sehr zum Entsetzen ihrer Mutter - und sich geweigert, jemals wieder ein Kleid anzuziehen. Was die Kleider betraf, war sie natürlich irgendwann schwach geworden, aber Rosa trug sie nicht mehr.)
Offenbar verlief bei keinem Menschen das Leben so, wie er es sich erwartete, dachte Darcey, als sie unter die Dusche trat, keuchte und rasch das heiße Wasser aufdrehte. Irgendwie schien sie es am Tag zuvor auf eisige null Grad eingestellt zu haben. Darcey war nicht so naiv zu glauben, dass ihre Wünsche an diversen Geburtstagen - eine berühmte Sängerin zu werden (mit zehn Jahren), größere Titten zu bekommen (mit vierzehn Jahren), den Traumprinzen zu finden (diverse Male seit ihrem fünfzehnten Geburtstag, doch in den letzten Jahren kein einziges Mal mehr) -, also, sie war nicht so naiv anzunehmen, dass auch nur etwas davon einfach so passieren würde. Sie war realistisch genug, um zu wissen, dass das, was sie sich im Alter von zehn, zwanzig oder gar dreißig Jahren herbeigesehnt hatte, nicht unbedingt etwas mit dem zu tun haben musste, was sie sich jetzt wünschte.
Doch am Morgen ihres vierunddreißigsten Geburtstages (was sich aus unerfindlichem Grund bedrohlich älter als dreiunddreißig anhörte) verspürte Darcey das ungute Gefühl, dass ihr allmählich die Zeit davonlief und dass sie sich noch immer nicht in eine erwachsene Frau verwandelt hatte, die wirklich wusste, was sie vom Leben wollte. Nichts, aber auch gar nichts, hatte sich so entwickelt, wie sie es ursprünglich geplant hatte. Was an sich nicht so schlimm war, dachte sie, während sie das Honig-Mandel-Duschgel auf ihren Schultern verteilte. Trotzdem wäre es nicht schlecht, wenn sie wenigstens ein Mal einen ihrer Pläne erfolgreich durchziehen könnte. Sie konnte damit leben, dass sie keine Sängerin war, dass ihre Brüste die mittelprächtige, aber wenig spektakuläre Körbchengröße 75 B nie überschritten hatten, auch damit, dass sie ihren Märchenprinzen bisher wahrscheinlich nicht gefunden hatte. Trotzdem wäre es nett gewesen, wenigstens einen Punkt auf der Wunschliste ihrer Kindheit erfolgreich abhaken zu können.
Verdammte Geburtstage, murmelte Darcey, nachdem sie fertig geduscht, sich angezogen und eine Ewigkeit damit zugebracht hatte, ihre wilden Locken zu zähmen (unter Einsatz von Föhn, Glätteisen und Unmengen an Anti-Locken-Gel). Geburtstage waren doch nur eine Ausrede für global operierende Firmen, um den Leuten mit Hilfe überteuerter Glückwunschkarten mit dümmlichen Sprüchen darauf das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Und deswegen machte Darcey sich auch nicht die Mühe, auf ihrem Weg zur Arbeit den Briefkasten im Hausgang ihres Apartmentblocks zu leeren, sondern stürmte daran vorbei, ohne auch nur ein Mal in sei ...

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