Beschreibung
Die junge chaotische Daisy und ihr attraktiver Chef: Sie können zusammen nicht kommen - oder doch? Als die junge Daisy Adams, die im Radio eine Tiersendung moderiert, ins Verkehrsressort des Senders wechselt, ist sie überglücklich: Denn erstens muss sie keine Rezepte für Hundefutter mehr präsentieren, und zweitens hat sie nun viel mehr Kontakt zu Steve Crow, ihrem äußerst gut aussehenden Chef. Aber Daisys Leben ist, gelinde gesagt, chaotisch, versucht sie doch gleich mehrere Jobs unter einen Hut zu bringen. Für eine neue Liebe hat sie eigentlich gar keine Zeit .
Leseprobe
Um halb sieben Uhr morgens, als Washington, D.C., an einem weiteren Gluthitze versprechenden Tag zum Leben erwachte, kippte ein Tanklaster der Ölgesellschaft Ledbetter auf der Umgehungsstraße der Hauptstadt um, und etwa 1900 Liter hochbrennbarer schwarzer Schmiere ergossen sich über vier Fahrspuren. Niemand wurde verletzt, aber die Berufsverkehrspendler auf dem äußeren Ring gerieten in einen hoffnungslosen Verkehrskollaps, der das übliche morgendliche Chaos noch übertraf. Steve Crow, der Produktionsleiter des Mittelwellensenders WZZZ, wünschte niemandem etwas Schlechtes, aber dank der Ölgesellschaft Ledbetter schien ihm ein fantastischer Montag bevorzustehen. Es war jetzt halb zehn Uhr morgens, und Ledbetters Öl wurde immer noch mit Sand zugeschüttet, weggeschaufelt und von der Fahrbahn der Umgehungsstraße geschrubbt - und so saß halb Nordvirginia unterwegs fest. Die Macher der Nation schwitzten und fluchten in ihren Autos, und jeder Einzelne von ihnen hörte den Sender WZZZ. WZZZ brachte die Nachrichten, alle Nachrichten und nichts als die Nachrichten - vierundzwanzig Stunden am Tag. Auch wenn einigen Kritikern des Senders die Abkürzung prophetisch erscheinen mochte, konnte sich niemand, der während des Berufsverkehrs im täglichen Chaos feststeckte, der Anziehungskraft des Verkehrsberichts von WZZZ entziehen. Früher oder später, wenn man lange genug im Stau saß, schaltete man WZZZ ein. Während des Stoßverkehrs verfügte der Sender über einen kreisenden Hubschrauber, aus dem alle fünfzehn Minuten die aktuelle Verkehrslage durchgegeben wurde. Je dichter der Verkehr, desto höher stiegen WZZZs Einschaltquoten - und der heutige Verkehr war wunderbar chaotisch. Steve Crow feierte das mit einem mit Marmelade gefüllten Donut, kaute fröhlich und sah mit fatalistischer Resignation den Puderzucker auf seine blaue Hose rieseln. Als ein Marmeladenklecks auf seiner gestreiften Krawatte landete, murmelte er einen Kraftausdruck und zerrte an dem Knoten. Seine Sekretärin blieb vor seiner offenen Bürotür stehen und schüttelte bei seinem Anblick den Kopf. "Hast du schon wieder deine Krawatte mit Marmelade bekleckert? Das wievielte Mal in diesem Monat ist das jetzt passiert? Jeder hier weiß, dass du das absichtlich tust, damit du keine Krawatte mehr tragen musst, also warum lässt du das Ding nicht einfach zu Hause?" "Das würde nicht gut aussehen. Schließlich bin ich ein professioneller Radiomacher." "Eher ein professioneller Spinner", entgegnete seine Sekretärin. "Nur gut, dass du in deinem Job so großartig bist." "Mm, und außerdem bin ich süß", sagte Steve. "Süß? Lass mich dir etwas sagen: Welpen sind süß, Höschen mit der Aufschrift >Dienstag< sind süß, und Drinks, in denen kleine Papierschirmchen stecken, sind süß. Du bist nicht süß. Du bist verteufelt attraktiv." Er grinste und spülte den Donut mit einer halben Tasse Kaffee hinunter. "Gib dir eine Gehaltserhöhung, Charlene. Und bring mir die Aufstellung der Werbespots von dieser Woche, wenn du Zeit hast." "Arbeit, nichts als Arbeit." Sie drehte sich um und marschierte zum Kopiergerät. "Und ich dachte, es würde sich hier um einen tollen Job handeln, bei dem ich mich in Schale werfe und hin und wieder einige Berühmtheiten treffe." Steve ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken und warf einen Blick durch die große Glasscheibe, die ihn von seiner Mannschaft trennte. Er beobachtete, wie der Nachrichtensprecher in der verglasten Kabine am anderen Ende des Raums seine Stichwortkarten durchsah und seine Tonbänder und die Bedienelemente einstellte. Der Redakteur und seine Assistenten saßen vor der Sendekabine an ihrer Konsole, und an der Innenwand aufgereiht arbeiteten die Reporter an ihren Bedienungspulten. Alles lief wie am Schnürchen. Steve lächelte zufrieden und legte den Schalter um, so dass er die Übertragung in seinem Büro hören konnte. Frank Menken, der Mittagsverkehrsreporter, hatte sich gerade zugeschaltet. Von neun bis vier, wenn die Verkehrslage üblicherweise nicht kritisch war, Leseprobe