Die Corona-Krise hat unsere Art zu leben ins Wanken gebracht. Dies geschieht keineswegs zum ersten Mal - und wird sich sicher wiederholen. Die Ärzte und Medizinhistoriker Heiner Fangerau und Alfons Labisch erörtern Pandemien samt Covid-19 in ihren historischen, aktuellen und künftigen Dimensionen und diskutieren die Fragen: Hat die Welt so etwas wie die aktuelle Pandemie schon einmal erlebt? Wie veränderten Seuchen das öffentliche und private Leben? Was sind die natürlichen, die sozialen, historischen und kulturellen Hintergründe von Pandemien? Worauf müssen wir uns künftig persönlich und worauf müssen sich Gesellschaft und Gesundheitswesen einrichten, wenn wir unsere Lebensart bewahren wollen?

Alfons Labisch, geb. 1946; Dr. med., Dr. phil., Historiker, Soziologe, Philosoph und Arzt; lange Jahre Professor für Gesundheitspolitik und Medizinsoziologie. 1991 bis 2015 war er Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin, Düsseldorf; 2003 bis 2008 Rektor der Düsseldorfer Universität. Zahlreiche Auszeichnungen für seine Verdienste um den japanisch-deutschen und den chinesisch-deutschen wissenschaftlichen Austausch, u.a. Ehrenprofessor der Beijing Foreign Studies University. Heiner Fangerau, geb. 1972, studierte an der Ruhr-Universität Bochum. 2007 habilitierte er sich für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, 2008 nahm er einen Ruf an die Universität Ulm an das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an. 2014 folgte er einem Ruf an die Universität Köln, seit 2016 leitet er das Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin in Düsseldorf