Beschreibung
Am 15. Mai 2011 wird Max Frischs 100. Geburtstag gefeiert. Dies ist das Buch seines Lebens und seiner Bücher. Volker Weidermann hat sich zu ihm bekannt. 'Ich liebe seine Bücher', schrieb er in 'Lichtjahre' über Frisch, und jetzt hat er seine Biographie geschrieben. Die Geschichte eines Jahrhundertlebens und einer ungebrochenen, geheimnisvollen und beglückenden Wirkung. 'Wir kennen Max Frisch, wenn wir seine Bücher kennen. Wir kennen seine Frauen und sein Leben, sein Unglück und sein Glück. Und in Wahrheit kennen wir natürlich nichts.' Weil das so ist, brauchen wir einen, der in seinen Büchern zu Hause ist und sich in sein Leben hineingearbeitet hat. Volker Weidermann hat sich an die Recherche gemacht, Archive durchstöbert, Weggefährten getroffen, Gespräche geführt und vor allem gelesen: die großen Romane, die Theaterstücke, die frühen Texte, die Briefe, die Tagebücher. Und dann geschrieben, voller Zuneigung und doch genau und kritisch, lebendig und anschaulich, so dass sich ein facettenreiches und faszinierendes Bild ergibt. Es zeigt zunächst einen unsicheren jungen Mann, ohne Geld und Erfolg, unglücklich in seinem Germanistikstudium, aber voller hochfliegender Pläne. Einen Schriftsteller, der schlechte Bücher voll hohlem Pathos schreibt, nationalen Gedanken anhängt - ein geistiger Landesverteidiger am Schreibtisch und in Uniform. Der schließlich Architektur studiert und in diesem Beruf nach kürzester Zeit einen märchenhaften Erfolg feiert, der aber das Schreiben nie sein lässt und über das Theater und seine Freundschaft mit Bertolt Brecht schließlich zu dem extrem modernen, kühnen, Ich-suchenden Weltschriftsteller wird, den wir heute kennen. Von 'Bin oder die Reise nach Peking' (1945) führt der Weg über 'Stiller', 'Biedermann und die Brandstifter' und 'Homo Faber' bis nach 'Andorra' und schließlich zu 'Montauk' und in den Weltruhm. Es ist das unglaubliche Leben eines vom Erfolg verwöhnten, eines positiv Engagierten, eines großen Liebenden, eines trotz allem mit dem Leben Hadernden - das Leben eines der besten Schriftsteller deutscher Sprache des letzten Jahrhunderts. Und wir sind dabei, in den Büchern und in seinem Leben, bei ihm - dank seines begeisterten Biographen.
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Autorenportrait
Volker Weidermann, geboren 1969 in Darmstadt, war Gastgeber des Literarischen Quartetts im ZDF. Seit 2021 leitet er das Feuilleton der Zeit. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u. a. 'Ostende. 1936, Sommer der Freundschaft' und 'Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen' und Herausgeber der Reihe 'Bücher meines Lebens'.
Leseprobe
"Jetzt sitzt er also da, in der Wohnung seiner Tante in Zürich, wo er und seine Mutter nach dem Tod des Vaters untergekommen sind, er hat die Schreibmaschine auf den Knien und denkt nach, was er schreiben soll. Eine Überschrift hat er schon: 'Ich erhänge mich'. Aber er erhängt sich natürlich nicht und schreibt auch nicht darüber, er hat sie nur gewählt, um die Leute neugierig zu machen, auf den Text, in dem es dann aber um beinahe nichts geht, außer eben um einen Mann, der eine Schreibmaschine auf den Knien hat und nicht weiß, was er schreiben soll." Leseprobe
Schlagzeile
Am 15. Mai 2011 wird Max Frischs 100. Geburtstag gefeiert. Dies ist das Buch seines Lebens und seiner Bücher.