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Drei Zinnen

Klettern in den Dolomiten - Klettern am Limit in Südtirol, National Geographic Taschenbuch 539

Erschienen am 16.04.2014, 1. Auflage 2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783492405393
Sprache: Deutsch
Umfang: 330 S., 37 s/w Illustr., 114 farbige Illustr., 2 K
Format (T/L/B): 2.2 x 18.1 x 12.2 cm
Einband: Englische Broschur

Beschreibung

Seit mehr als hundert Jahren schreiben die weltbesten Kletterer hier Geschichte. Doch die Drei Zinnen in Südtirol sind mehr als nur Monumente aus Stein und Schauplatz bahnbrechender Kletterleistungen - sie sind eine Legende. Wie viele Spitzenathleten folgte auch Alexander Huber diesem verheißungsvollen Ruf: Mit seinen Freikletterrouten am großen Dach der Westlichen Zinne und der unfassbaren Free-Solo-Durchsteigung der Direttissima in der Nordwand der Großen Zinne gelangen ihm alpine Meilensteine, von denen dieser Band in eindrucksvollen Texten und Bildern erzählt. Und der Mythos geht weiter - in heute noch unvorstellbare Dimensionen.

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Autorenportrait

1968 in Trostberg/Oberbayern geboren, gehört Alexander Huber zu den besten Bergsteigern und Kletterern unserer Zeit. Erste Erfolge gelangen dem Bergführer und Physiker im Sportklettern; er eröffnete weltweit die erste Sportkletterroute im oberen elften Grad. Die Route 'Pan Aroma' als Highlight im alpinen Fels, die Freikletterrouten an den Bigwalls des Yosemite, die Erstbegehung der Westwand des Latok II und die Free-Solo-Durchsteigung der Direttissima an der Großen Zinne sind die Eckpfeiler seiner Bergsteiger-Karriere. Mit seinem  Bruder Thomas bildet er die bekannte Seilschaft der 'Huberbuam', die in dem Kinofilm 'Am Limit' zu sehen ist und im Herbst 2007 an der 1000 Meter hohen 'Nose' am El Capitan mit 2:45:45 einen neuen Speed-Rekord aufstellte, der knapp neun Monate lang Bestand haben sollte. Ende 2008 führte sie eine Expedition ins antarktische Queen Maud Land. Dort gelang es ihnen, mit dem Ulvetanna den schwierigsten Berg der Antarktis zu besteigen und mit der Erstbegehung der Westwand des Holtanna die schwierigste Route auf dem vereisten Kontinent zu hinterlassen. Alexander Huber lebt mit seiner Familie in Scheffau bei Berchtesgaden.

Leseprobe

TRÄUME AUS STEIN  Annäherung an einen Mythos Sie sind ein Rätsel aus Stein. Ein 'phantastisches Dreigestirn' hat Gunther Langes sie in seinem alten Kletterführer genannt und dabei das italienische 'La fantastica Trinità' verwendet, das für diese weltberühmten Dolomitenberge üblich geworden ist. Langes hat noch mehr geschrieben: dass die 'drei ungeheuren, klotzigen und scharfkantigen Bergblöcke' in 'merkwürdiger brüderlicher Ähnlichkeit' wie 'von Urgewalten auf die Erde geschleudert' aufragen, dass jeder Bergsteiger 'in Bewunderung und Begeisterung' vor diesem Bild 'urwilder Dolomitennatur' verharre, und er bemüht sogar Dante, um dem Anblick gerecht zu werden, er schreibt vom 'Empireo delle Dolomite', vom 'höchsten Himmel der Dolomiten'. Bergsteiger sparen nicht mit Attributen, wenn sie die Objekte ­ihrer Begierde kennzeichnen oder gar überhöhen wollen. So avanciert der Petit Dru, zumindest im roten Licht einer untergehenden Sonne von Montenvers aus gesehen, zur 'granitenen Flamme', der Campanile di Val Montanaia in der Monfalconi-Gruppe ist für viele Beschauer nichts anderes als der 'unlogische Berg', der Campanile Basso in den Brentadolomiten gilt gar als 'Welträtsel aus Stein'. Andere Attribute sind weniger schmeichelhaft, wie 'Schicksalsberg der Deutschen' für den Nanga Parbat oder 'Mordwand' für den grandiosen Nordabsturz des Eiger; dass der Col di Lana seit dem Ersten Weltkrieg auch 'Col di Sangue' oder 'Blutberg' heißt, hat eine weitaus tragischere Bewandtnis. Attribute also, zu topografischen Namen hinzugefügt, die Berge zu einem Symbol erheben und ihnen einen Mythos verleihen ­sollen, vielleicht sogar einen Charakter, als ob sie so etwas hätten. Dabei bestehen Berge primär aus Gestein, das ewiger Frost zusammenhält. Über diesem Gestein hat sich mancherorts Eis ge­bildet und vergletscherte Grate, Wände und Flanken ausgeformt, darunter jedoch sitzt nichts als Gestein. Wie immer auch die Berge entstanden sind, sie selbst sind leblose Aufwerfungen der Erdoberfläche: ja, leblos, auch wenn es Leben an und auf ihnen gibt, auch wenn Berge insofern 'Leben' zeigen, dass sie sich verändern. Dennoch sind sie nichts als Stein. Bisweilen finden Bergsteiger auch andere Attribute, Bezeich­nungen wie 'schön', wie 'großartig' oder wie 'eindrucksvoll'. Damit sollen selbstverständlich Wertungen zum Ausdruck gebracht ­werden, die wiederum meist mit positiven Erlebnissen verbunden sind. Das Matterhorn ist 'schön', weil es der idealen, der erdachten Bergstruktur am nächsten kommt, zugegeben nur von Zermatt aus. Wer auf dem Matterhorn stand und einen Höhepunkt seines Bergsteigerlebens erfahren hat, wird sich kaum eingestehen, dass das Matterhorn ein 'durch Eis zusammengeschweißter Steinhaufen' ist, wie Gaston Rebuffat geschrieben hat. Für den bleibt es der Berg in der reinsten Form. Als großartig erscheint uns im Prinzip jeder Berg, der uns durch seine Gestalt oder seine Masse beeindruckt. Das ist und bleibt immer dem Standpunkt des Betrachters überlassen. Vor den Drei Zinnen, zumal wenn man sie zum ersten Mal vom Paternsattel aus bestaunt oder von Norden her, versagen die Attribute, oder sie werden zu Superlativen, die eine Steigerung nicht mehr zulassen. Und selbst wenn man immer wieder zu ihnen ­zurückkehrt, wenn man glaubt, man habe diese Berge bereits ver­innerlicht und sich an ihren Anblick gewöhnt, ist man sprachlos ob des Geschauten. Sie sind ein Rätsel aus Stein. Natürlich sind wir heute in der Lage, Berge wie die Drei Zinnen ­bezüglich ihrer geologischen Geschichte und ihrer Entstehung zu erklären. Da kann dann jedoch insofern nicht mehr von Mythen die Rede sein, als vielleicht irgendeine Riesenhand mit brachialer, überirdischer Gewalt auf einen gigantischen, ebenso überirdischen Gesteinsblock eingedroschen hat, bis er sich aufspaltete und diese Trümmer zurückließ, die in den Himmel hineinragen wie unfassbare Wegweiser in unbekannte Sphären. Oder hat gar ein Titan ­gespielt, ein Titan wie Prometheus? Hat er die Zinne

Schlagzeile

'Alexander Huber ist ein Markenzeichen in der Alpinistenszene.' Frankfurter Allgemeine Zeitung