Beschreibung
Vom beliebten Bad nach 1900 uber eine pulsierende Sommerkolonie der Zwischenkriegszeit und ein durch Arisierungen entstandenes 'Nazibad' bis hin zum wiederentdeckten Architekturjuwel: Lisa Fischer stellt in 'Die Riviera an der Donau' die 120-jährige Geschichte des Strombades Kritzendorf vor. Kritzendorf, ein kleiner Ort an der Donau nahe bei Wien, entwickelte sich um die Jahrhundertwende zu einem soziologischen, kulturellen und architektonischen Kleinod. Peter Altenberg, Heimito von Doderer, Hilde Spiel, Friedrich Torberg und viele weitere Kunstler:innen entdeckten die 'Riviera an der Donau'. Doch mit der Machtergreifung der Nazis und den 'Nurnberger Gesetzen' wurden knapp 80 Prozent der Bewohner:innen enteignet und das Strombad verlor seinen spezifischen Charakter. Heute prägen Überflutungen die wiederentdeckte Erholungsoase und der rasche Zuzug lässt die Preise kontinuierlich steigen. Lisa Fischer zeichnet ein differenziertes Panorama des ehemaligen Modebades mit seinem ganz speziellen Flair. Ergänzende Texte fuhren von neuen Initiativen uber umweltadäquate Architekturrenovierungen zu kunstlerischen Interpretationen der einzigartigen Pilotenhäuser.
Autorenportrait
Lisa Fischer, geboren 1959, Historikerin. Im Sinn der 'science engagée' wirkungsgeschichtliche Publikationen, zuletzt: 'Wiederentdeckt. Margarete Depner (1885-1970). Meisterin des Porträts der Siebenburgischen klassischen Moderne' (2011), 'Liebe im Grunen. Kreative Sommerfrischen im Schwarztal und am Semmering' (2014), 'Im Zauber der Quellen. Wien in Baden - Eine Hausgeschichte' (2018). Zahlreiche Preise, u. a. 2012 Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Österreich und Käthe-Leichter-Preises, 2015 Preis fur Volksbildung der Stadt Wien.