Beschreibung
Für viele Politiker und Medien ist die Sache klar: Ultras sind notorische Störenfriede, gewaltbereit, dialogunfähig, zuweilen auch rechtsextrem. Aber treffen diese Etiketten zu? Christoph Ruf wollte es genauer wissen und hat das Gespräch mit ihnen gesucht. Bei seinen monatelangen Recherchen war der Karlsruher Journalist bei ihren Veranstaltungen, bei Gruppentreffen, Auswärtsfahrten und im Fanblock. Er traf dabei auf Fußballfans, die wissen, dass sie an manch negativer Schlagzeile selbst schuld sind, die sich aber dennoch zu Unrecht stigmatisiert fühlen. Und das aus gutem Grund: Ohne ihr ehrenamtliches Engagement und ihre Kreativität würde in kaum einem Stadion die stimmungsvolle Atmosphäre herrschen, für die der deutsche Fußball derzeit gerühmt wird. Zwar schaden manche Ultragruppen mit ihrer Gewaltfaszination und ihren unreflektierten Feindbildern der ganzen Bewegung. Doch deren Zerfall wäre fatal: Wo die Ultras auf dem Rückzug sind, haben in vielen Kurven Neonazis und Nachwuchs-Hooligans das Sagen übernommen. Schon heute.
Autorenportrait
Christoph Ruf, geboren 1971, lebt als frei(willig)er Journalist im (trotz seines funktionstüchtigen Bahnhofs) weithin unterschätzten Karlsruhe. Von dort aus bricht er zu Vortragsreisen über fanpolitische Themen oder Neonazismus innerhalb und außerhalb des Sports auf. Seine Texte werden in zahlreichen Magazinen (Spiegel, Zeit), Tageszeitungen (Süddeutsche, taz, Berliner Zeitung, FR) und Portalen (Spiegel Online) veröffentlicht. Sein Buch über 'Reisen in die Fußballprovinz' wurde 2008 von der Akademie für Fußballkultur zum 'Fußballbuch des Jahres' gewählt.
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