Beschreibung
An 8 Wochenenden wurden im ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe im Rahmen der Ausstellung Konversationskunst von Kurd Alsleben und Antje Eske insgesamt 15 offiziöse Konversationen unter Besuchern, Freundinnen, und Freunden gehalten. Konversationskunst ist das gemeinsame künstlerische Gestalten gemeinsamen gesamtsensorischen Umgangs. Fälle alter Konversationskunst gehen bis in die antike (ars sermonis) zurück. Offiziös meint ein Consort mit interessanter Mischung aus konversen und harmonischen Momenten und einem Umfang persönlichen Kontaktes. Die Beteiligten sind wohl von Antwortnot getragen, aber es werden keine Erkenntnisse oder Problemlösungen gesucht.In diesen Kunstaffairen wurden deshalb auch keine Themenpläne abgehandelt, sondern thematische Anregungen und Spiele eingebracht. Der Austausch führt nicht zu konkreten Ergebnissen, sondern erzeugt durch regelmäßige Wiederholung kulturellen Humus. Solch ein methodisches Vorgehen fördert eine neue Kulturtechnik. Die indoktrinierende Herrschaft der Semantik des Jahrzehnte währenden Human-Computer-Interaction-Paradigmas (HCI) wurde durch das explosionsartig aufgetretene Social Web aufgehoben. Anders als im Zeitalter der Massenmedien kommen durch das Internet Menschen miteinander ins Gespräch. Das bedeutet für die Künste, wegen ihrer essenziellen kommunikativen Mensch-Mensch-Beziehung, eine entscheidende Befreiung des Denkens und Fühlens.Im Konversatorium in Karlsruhe wurde nach bestehenden oder vorgestellten Beziehungen zwischen Künsten und Social Web gefragt. Das Buch nennt Befunde, Reflexionen und Konsequenzen.
Autorenportrait
Kurd Alsleben:Kurd Alsleben (1928): Urheber der Bürolandschaft mit Eberhard und Telse Schnelle (1956). Konversationelle Computerzeichnungen mit Cord Passow gegenüber einem Computer EAI 231R mit Plotter (1960). - Ausstellungen: Bit International, Zagreb und Cybernetic Serendipity, London (1968). Zusammen mit Antje Eske Entwicklung von Konversationskunst und Netzkunstaffairen: StapelLAufN, Interface1 (1990); Kunsthalle Bremen (2006/07); ZKM Karlsruhe (2010/11). - Doz. hfg ulm (1965/68); Doz. HfbK Berlin (1968); Prof. HfbK Hamburg. - Lit.: K.A.(1962): Ästhetische Redundanz. edition kuecocokue: K.A./A.E.(2001): NetzkunstWörterBuch; (Swiki); K.A./A.E./Heidi Salaverría (2006): Die Kunst der Anerkennung. K.A./A.E.(2010): Mutuelle Netzkunst. Weiß, Matthias (2009): netzkunst. VDG; Rosen, Margit (2010): New Tendencies and Bit International. MIT Press.Heiko Idensen:Heiko Idensen, Jahrgang 1956. Lernbegleiter, E-Moderator, online-Coach,in unterschiedlichen Arbeitsfeldern als Dozent, Trainer, Coach und E-Learning-Entwickler engagiert für ein offenes und aktives soziales Lernen: wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Multimedia- und Internetqualifizierung Kommunikationstrainer& Social Media Integration in beruflicher Qualifikation und Weiterbildung (Bürokommunikation, Migranten, offener Strafvollzug) als E-Moderator, Coach und Entwickler von Online-Kursen.Antje Eske:Antje Eske, Jahrgang 1943. Bis 2007 Professorin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Entwickelt seit den 1970er Jahren, zusammen mit Kurd Alsleben, die Konversationskunst vis-à-vis und www (ab 1984 mit dem Mac, per LAN und im Internet). Ausstellung und Konversatorium 2006/2007 Kunsthalle Bremen und 2010/2011 Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, ZKM.
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