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Alles fließt

Der Rhein - Eine Reise - Bilder - Geschichten, Deckchair by Corso 8

Erschienen am 20.02.2022
19,90 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783737407724
Sprache: Deutsch
Umfang: 256 S.
Format (T/L/B): 2 x 24.3 x 17.2 cm
Lesealter: 18-99 J.
Einband: Paperback

Beschreibung

Warum ist es am Rhein so schön? Das fragen sich Elke Heidenreich und Tom Krausz und brechen gemeinsam zu einer Reise auf, ausgestattet mit Literatur über den Rhein, mit Notizbüchern und einem Fotoapparat. Beginnend bei den beiden Quellen des Rheins in den Alpen, nähern sie sich dem großen Fluss erst wandernd und mit dem Auto, bevor sie per Schiff direkt auf eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt gelangen: 'Wir wollten selber sehen, riechen, fühlen, hören, nachdenken, erfahren.' Daraus entstehen Geschichten, Ahnungen und sehr persönliche Eindrücke, manchmal schön, manchmal unbequem und immer faszinierend. Mit ihren Betrachtungen machen Elke Heidenreich und Tom Krausz die Geschichte des über 1200 km langen und sechs Länder durchfließenden Stroms lebendig und decken die zahlreichen Facetten seiner Gegenwart auf.

Produktsicherheitsverordnung

Hersteller:
CORSO im Verlagshaus Römerweg GmbH
verlagshausroemerweg@sigloch.de
Römerweg 10
DE 65187 Wiesbaden

Autorenportrait

Elke Heidenreich hat Theatergeschichte und Germanistik studiert. Literatur und Musik sind ihre Leidenschaften und ihr Beruf: Sie moderierte fünf Jahre lang die Sendung 'Lesen' im ZDF, arbeitet mit verschiedenen Opernhäusern zusammen und gab in einer eigenen Edition 40 Musikbücher heraus. Sie ist u. a. Erfolgsautorin von Kurzgeschichten, Kinder- und Reisebüchern. Mit Tom Krausz hat sie schon viele Reisen, Fotoreportagen und Bücher gemacht. Außerdem bei Corso: 'Die schöne Stille - Venedig, Stadt der Musik' Tom Krausz, 1951 in Hamburg geboren, ist seit 1980 freier Fotograf, veröffentlichte Reportagen für Magazine wie Stern, Merian, Brigitte, Zeitmagazin und als Filmemacher Dokumentarfilme für ARTE, WDR, Servus TV. Er ist Preisträger verschiedener Awards und bei Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Bei Corso veröffentlichte er außer den Büchern mit Elke Heidenreich ein Buch mit Iris Berben: 'Jerusalem - Menschen und Geschichten einer wundersamen Stadt'.

Leseprobe

Von meiner Haustür zum Rheinufer hinunter sind es genau fünfhundertzweiundfünfzig Schritte und vierzehn Stufen, ich habe es beim täglichen Gang mit dem Hund mehrmals gezählt. In Köln ist der Rhein sehr breit - ich schätze, um die dreihundert Meter. Ich könnte die exakte Zahl jetzt in verlässlichen Sachbüchern nachschlagen, aber genau dazu habe ich keine Lust: es ist MEIN Rhein, ich blicke auf ihn und mache mir meine eigenen Gedanken. Also: Sagen wir, rund dreihundert Meter, und er fließt ruhig dahin, wie es sich für einen mächtigen Strom bei Kilometerzahl 684 gehört. Man hört ihn nicht, und man riecht ihn nur bei extremem Hoch- oder Niedrigwasser, leicht sumpfig. Auf meiner Rheinseite ist er befestigt, ein schöner langer Uferweg, Treppen zur Straße hoch, Hochwassertüren, die bei Bedarf oben an der Rheinuferstraße eingesetzt werden können. Sie sollen verhindern, dass er wieder diese so sehr befahrene Rheinuferstraße lahm legt und an dem Briefkasten steht, in den ich immer meine Post einwerfe - 1993 und 1995 tat er das bei einem Pegel von über zehn Metern, normal sind um die drei Meter. Köln hat in den letzten Jahren viele Millionen in den Hochwasserschutz investiert. Ab einem Pegel von acht Metern wird der Schiffsverkehr eingestellt, ab 9,40 Meter werden die Hochwassertüren an der Rheinuferstraße geschlossen, ab elf Metern steht trotzdem die Altstadt unter Wasser. Auf der anderen Rheinseite, der sogenannten 'schäl Sick' mäandert der Fluss zu normalen Zeiten sanft an den Poller Wiesen vorbei, auf denen die Schafe weiden und die Liebespaare lagern. Bei Hochwasser hat er dort Platz zum Ausweichen und spült den Campingplatz weg, auf dem meine frühere Haushaltshilfe Frau Bretzel mit ihrem Mann einen Wohnwagen stehen hatte. Eigentlich wohnten sie in Köln Kalk, aber freitags, erzählte mir Frau Bretzel freimütig, gingen sie und ihr Mann in den Wohnwagen zum 'Sie wissen schon, zuhause sind ja die Kinder, da kann man das nicht machen'. Bei Hochwasser fiel 'Sie wissen schon' aus.