Beschreibung
Die Schöpfungserzählung, mit der die biblische Überlieferung beginnt, betrachtet die Zeit als das erste Schöpfungswerk Gottes. Sie ist Schöpfungsgabe und Geschenk für die Menschen. Der Mensch ist daher gehalten, die Zeit verantwortungsbewusst zu gestalten. In biblischer Tradition steht immer das Gegenüber zwischen der ewigen Zeit Gottes und der endlichen Zeit seiner Geschöpfe im Hintergrund der Wahrnehmung des Lebens im Glauben. Der Mensch erfährt die ihm geschenkte Zeit aus biblischer Perspektive immer als qualifizierte Zeit: als gute Zeit und als böse Zeit, als Zeit der Entscheidung zur Umkehr. Der Mensch hat den besonderen Charakter der jeweiligen Zeit zu erkennen und in seinem Handeln auf die Zeitsituation Rücksicht zu nehmen. Die in diesem Band enthaltenen Beiträge fragen danach, welche Antworten in der Bibel und in der Geschichte der christlichen Theologie gegeben werden, wenn Menschen über die Anforderungen nachdenken, die sich aus der Begegnung mit der ihnen von Gott zugemessenen Zeit ergeben. In diesem Zusammenhang ist insbesondere das interdisziplinäre Gespräch zwischen den theologischen Fachgebieten sowie der Dialog mit den weiteren Wissenschaften wichtig. Mit Beiträgen von Balbina Bäbler, Christfried Böttrich, Rainer Enskat, Jörg Frey, Karen Gloy, Bernd Janowski, Martin Karrer, Judith Könemann, Thomas Krüger, Paul Metzger, Volker Rabens, Jörn Rüsen, Hans-Joachim Sander, Dorothea Sattler, Ludger Schwienhorst-Schönberger und Alexander Zerfaß.
Autorenportrait
Dr. Hans-Joachim Sander ist Professor für Dogmatik an der Universität Salzburg.