Autorenportrait
richard scrimger, geboren 1957 in Cobourg, ist ein Multitalent und in allen Genres der Literatur zu Hause. Neben Jugendbüchern schreibt er Bilder und Kinderbücher, Sachbücher und Belletristik. Unverkennbares Markenzeichen seiner Bücher ist sein ganz eigener, nicht selten scharfer Humor. Seine vier jugendlichen Kinder nennt er seine schärfsten Kritiker.
Leseprobe
Plötzlich lag ich auf dem Rücken und war wieder Jim - im Krankenwagen. Auf der Bank gegenüber saß Morgan, der Schlächter. Ich wollte nicht sterben und ein endlos graues Dasein zwischen hier unten und dem grauenhaften Hotel Jordan fristen. Ich wollte meine Chance. Mir blieben nur noch ein paar Sekunden. Ich konnte nicht einatmen, hatte aber gerade noch genügend Luft für ein Wort. Ich quetschte es raus. 'Hilfe!', rief ich von der Bahre. Keine Ahnung, ob Bill mich hörte. Aber Morgan hörte mich. 'Verdammtes Höllenfeuer!' Bill rieb mir den Hals mit Alkohol ein, setzte ein Skalpell an meinen Hals und schnitt hinein. Sofort drang ein dünner Luftstrom in meine Lungen. Morgan fluchte noch einmal und Bill begann, mir einen dünnen Schlauch in den Hals zu schieben. Ich holte Luft, es ging schon einfacher. Jetzt kam Morgan zu mir herüber und funkelte mich an. Aus einem Auge rann ihm eine einzelne, kleine Träne. Mein Geist war verschwunden. Ich würde es schaffen. Lächelnd schloss ich die Augen. Als ich sie wieder öffnete, lag ich im Krankenhaus, mit Kopfschmerzen so groß wie der Atlantik.