Beschreibung
Die vorliegende Literaturgeschichte entstand in deutsch-polnischer Zusammenarbeit und zeichnet die dynamische Entwicklung der polnischen Literatur der letzten fünfzig Jahre vom Entstehen einer zensurunabhängigen Kommunikationsstruktur im Jahr 1976 über die politische Wende 1989 bis ins zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts nach. Das Erkenntnisinteresse gilt vor allem der Wechselwirkung zwischen gesellschaftlichen und kulturellen Prozessen; als wirkmächtigste Gattung steht dabei die Prosa im Zentrum der Darstellung. Unter anderem behandelt der Band das Entstehen einer Mittelschicht im Spiegel der polnischen Prosa, emanzipatorische Literatur (Frauen, Homosexualität), fiktionale und nicht-fiktionale Genres, Science Fiction und Fantasy-Literatur, die ehemaligen Ostgebiete (Kresy) und den Holocaust als Knotenpunkte kollektiver Identität sowie das Thema Polen und seine Nachbarn als kulturgeografische Imagination der Literatur. Gedacht ist die Literaturgeschichte sowohl für die akademische Lehre als auch für ein allgemein interessiertes Lesepublikum.