Beschreibung
Wir erleben sie tagtäglich, die Unverbindlichkeit: Einladungen werden dankbar angenommen, aber niemand lässt sich blicken. Berufsverhältnisse werden abrupt beendet, ohne dass auch nur ein Wort des Bedauerns fällt. Beziehungen sind nur so lange attraktiv, wie sie den eigenen Vorstellungen entsprechen. Gleichzeitig gelten Vertrauen und Verlässlichkeit als unverzichtbare Werte. Allerdings setzt jeder seine eigenen Massstäbe. Gabrielle Rütschi, Psychologin und Initiantin des Rencontre Culturelle, einem Denk- und Debattierlabor in Zürich, hat diese "Verbindlichkeit" einer näheren Betrachtung unterzogen. Ausgehend von konkreten Fällen aus ihrer Tätigkeit als Psychologin und Coach von Unternehmen lotet sie den Begriff in seinen aktuellen wie historischen Dimensionen aus. Denn Verbindlichkeit hat viele Gesichter; sei sie beruflich oder privat, in der Familie oder zwischen Freunden. Zwischen einer unbedingten, teilweise lähmenden Verbindlichkeit, und der beliebigen Unverbindlichkeit steht eine Fülle von Möglichkeiten. Das Buch plädiert dafür, nicht falschen Freiheiten aufzusitzen, sondern Möglichkeiten zur verantwortlichen Mitgestaltung unseres Lebens zu ergreifen. Im letzten Teil des Buches beleuchten Essays von Markus Huppenbauer, Ludwig Hasler, Christian Schüle, Philipp Tingler und Ariadne von Schirach das Thema aus philosophischer und literarischer Sicht.