Beschreibung
Täglich frisch serviert Starjournalistin Ellen C. Taran den Lesern von Hamburgs buntestem Boulevardblatt die kleinen schmutzigen Geheimnisse der Promis: Von Scheidungskriegen über Premierenpleiten bis hin zu missglückten Schönheitsoperationen. Doch eines Tages geht die berühmte Edelfeder zu weit und bezahlt mit dem Leben: Diabolisch grinsend hängt ihre Leiche im Paternoster des Verlages. Kein leichter Job für Hauptkommissarin Jonny Caruso, denn halb Hamburg wäre der fiesen Edelfeder bei Gelegenheit gern ans Leder gegangen. Und keine große Hilfe auch, dass der Oberstaatsanwalt Jonny auch noch eine chinesische Praktikantin (Protektionskind, vermutlich direkter Draht zum Senator) überdeubelt. Chang-Ngo (19) aus Shanghai kontrastiert Jonnys Hamburg-Liebe mit eigenen Erfahrungen aus China. Die Globalisierung sitzt der Hamburger Kripofrau plötzlich leibhaftig auf dem Beifahrersitz. Die Ermittlungen führen zu feinen Leuten und frechen Auftragskillern. Der Leser lernt zugleich Spannendes über Themen von der Cholera in Hamburg über die Hafenerweiterung, von der ersten Professorin an der Uni bis hin zu der Frage, wo man am besten in der Hansestadt - Souvenirs, Souvenirs - einen Schrumpfkopf kaufen kann. Dieser Krimi bietet Lesegenuss auf hanseatisch: "Eine lustvolle Sprache, teils witzig, teils bissig, immer kurzweilig eine Handlung mit mehreren unvorhergesehenen Wendungen gesellschaftskritische Seitenhiebe auf die Printmedien, die humorvoll daherkommen und Figuren, die Genreklischees gleichzeitig bedienen und brechen ein Krimi mit parodistischen Zügen, der sich selbst nicht so ernst nimmt."
Autorenportrait
Sigrid Schütz ist gelernte Journalistin und Managerin mit rund 3o Jahren Berufserfahrung in Tageszeitungen und in internationalen Konzernen. Heute coacht sie manchmal Menschen in schwierigen Veränderungsprozessen - und sie ist schwer krank; ihre Lunge kann nicht mehr so viel Luft aufnehmen, wie man zum Leben braucht. Deshalb hängt sie seit Jahren an einem langen Schlauch, der sie Tag und Nacht mit einem Sauerstofftank, gleich hinter der Wohnzimmertür, verbindet. Wenn sie unterwegs ist, hängt ein mobiler Kleintank wie eine skurrile zweite Handtasche im Netz hinter ihrem Rollstuhl. Wo sie auftaucht, klickt monoton die Triggerung, mit der ihr der Apparat den Sauerstoff liefert, wann immer sie einatmet. Nachts, wenn schon bei der kleinsten Erkältung aller Technik zum Trotz die Luft knapp wird und die Ängsdte sich unter dem Bett hervortrauen, ist Schreiben ihr Wall gegen die Beklemmung. Lesen entführt in fremde Welten, Schreiben aber macht allmächtig: Wenn sie lustvoll ihren Auftragskiller losschickt, fühlt sie sich auch in dunkelsten Nächsten stark und mächtig, kreativ und frei.