Beschreibung
Drei Palästinenser wollen sich von einem Vierten in einem leeren Wassertank aus dem Irak nach Kuwait schmuggeln lassen - weit weg von der "Hölle" der Flüchtlingslager und der Armut ins "Paradies" des aufstrebenden Ölstaates. An der Grenze wird der Fahrer wider Erwarten aufgehalten. Der durch die sengende Sonne inzwischen zum Dampfkochtopf aufgeheizte Wassertank droht zum elenden Grab der drei Männer zu werden. Als die Palästinenser 1948 aus ihrer Heimat vertrieben wurden, verließen sie diese mit gebeugtem Haupt. Und so verharrten sie jahrelang, unfähig, das Geschehene zu bewältigen. Erst Mitte der sechziger Jahre begannen sie sich zu wehren, im Handeln ihr Selbstbewusstsein wiederherzustellen. Im Roman "Männer in der Sonne" schildert Ghassan Kanafani diese beiden Etappen palästinensischer Existenz: Lähmung und beginnende Selbstbesinnung; er beschreibt Palästinenser, die die Vertreibung ihres Volkes miterlebt haben und daran leiden.
Autorenportrait
Ghassan Kanafani, wurde 1936 in Akka geboren. 1948 wurde seine Familie durch die Besetzung der Israelis vertrieben. Als Fluchtling lebte Kanafani zunächst im Libanon, später in Damaskus. 1956 ging er als Sport- und Zeichenlehrer nach Kuwait. 1960 zog er nach Beirut, wo er in der Folgezeit bei mehreren Zeitungen arbeitete und schließlich Sprecher von George Habaschs Volksfront fur die Befreiung Palästinas war. 1972 wurde er in Beirut durch eine Bombe getötet, die an seinem Wagen angebracht war.