Beschreibung
Unterdrückte Wut ist eine der häufigsten Ursachen von Krankheiten sowie von psychischen und psychosomatischen Beschwerden. Diese Wut nimmt ihren Ursprung in Kränkung oder Vernachlässigung, in seelischer oder körperlicher Gewalt, in Verlusten, Verlassenheits- oder Ohnmachtsgefühlen - in Erfahrungen also, die nur den Wenigsten erspart bleiben. Wie können wir unsere Leiden überwinden? Die unterschiedlichen Symptome, mit denen der Körper reagiert, sind Botschaften voller Hoffnung: Wir können uns selbst heilen, indem wir all unsere Emotionen - ob Wut, Trauer oder auch Freude - zulassen und im Hier und Jetzt empfinden, anstatt sie zurückzuhalten wie ein Staudamm, der das Wasser am Abfließen hindert. Nur dieses Ausleben kann dem Loslassen und dem Verzeihen den Weg bahnen. Wenn wir uns unsere "verschmähten" Emotionen zugestehen, lernen wir wieder, uns selbst zu respektieren und zu lieben. So können wir nicht nur unsere Krankheiten und Ängste besiegen, sondern auch neues Vertrauen zu uns selbst gewinnen. Und wir finden zu uns selbst zurück, zu unserer ureigenen Intuition und Kreativität, die jeder Mensch in sich trägt.
Autorenportrait
AusdemInhaltINHALTSVERZEICHNIS Vorwort Einleitung Kapitel 1: Der Unterschied zwischen der Reflexion und der Denke Die Reflexion Die "Denke" Wie drückt man seine Emotionen aus? Kapitel 2: Der Unterschied zwischen dem Beherrschen der Denke und dem Ausschalten der Denke Die Beherrschung der Denke Das Ausschalten der Denke Kapitel 3: Die Neigung zu Gewalt Gewalt gegenüber sich selbst Gewalt gegenüber anderen Wo hat Gewalt ihren Ursprung? Was genau ist Gewalt? Was erlebt ein Opfer von Gewalt? Der Weg zur Heilung Wie kann man der Gewalt vorbeugen? Kapitel 4: Die Erfahrung des Verlassenwerdens Die klassische Definition Die einzelnen Formen des Verlassenwerdens Die "Verlassenheit" löst konkrete Beschwerden aus Der Heilungsprozess Kapitel 5: Das Loslassen Ein Ansatz, der die Denke nutzt Ein Ansatz, der die Denke nicht nutzt Kapitel 6: Der Begriff des Verzeihens Aus seiner Denke heraus verzeihen Wirkliches Verzeihen Kapitel 7: Das kreative Denken Selbstvertrauen: sich selbst vertrauen "Man bekommt die Zukunft seiner Gegenwart" Der BumerangEffekt Kapitel 8: Die Intuition Der Unterschied zwischen einer Pseudo-Intuition und wahrer Intuition Wie schafft man es, sich wieder mit seiner Intuition zu verbinden? Praktische Übungen, um die Denke auszuschalten Epilog Anmerkungen Zum Autor Weitere Bücher des Autors OGESeminare und Kurse
Leseprobe
Vorwort: VORWORT Der Schulmedizin fällt es sehr schwer, sich vom Zwang zur Symptombehandlung zu befreien, denn sie ist von cartesianischer Rationalität durchdrungen. Die große Mehrzahl der niedergelassenen Ärzte vernachlässigt noch immer die Ursachen unserer Leiden, um sich allein mit deren Linderung zu befassen. Sie sind dabei Teil einer größeren Bewegung, auf die bereits Michel Foucault hingewiesen hat: "Die Vorherrschaft, die man dem Krankhaften zugestanden hat, wird zu einer allgemeinen Form der Regulierung in unserer Gesellschaft ..." 1 Natürlich kommen sowohl die Politik als auch die Versicherungen bei diesem vereinfachenden Ansatz auf ihre Kosten. Da sie sich einzig und allein für die "Kostenbegrenzung" interessieren, gehen sie sogar so weit, die Beziehung zwischen Patient und Arzt gering zu achten, indem sie nahelegen, die freie Arztwahl einzuschränken oder gleich ganz abzuschaffen. Und die Ärzteschaft macht schön mit. Wie sehr man sich allein dagegen sträubt, vom Medizinerkauderwelsch zu lassen, dem Garanten der eigenen Macht! Und wenn Ärzte es doch tun, dann nur, um sich über "Werkzeuge", Berichte und Statistiken auszulassen ... Es geht sehr wohl um den Patienten, aber er ist nur ein Mosaik aus Organen und Beschwerden: Seine Gastritis, seine Hüfte oder sein Cholesterinspiegel sind Dauerthema ungezählter Kolloquien und Veröffentlichungen, sein "Ich" bleibt bei diesen Debatten meist außen vor. Genau dieses "Ich" sollte man sich aber wieder aneignen, schlägt Daniel Dufour in seinem Buch vor: Entdecken Sie die Liebe zu sich selbst vor der Liebe zu anderen, so lautet im Grunde der Vorschlag dieses Arztes. Hören Sie erst einmal auf sich, und schalten Sie Ihre "Denke" aus ... So erstaunlich diese Vorschläge auch anmuten mögen, verdienen sie doch eine genauere Betrachtung. Zuerst einmal, weil sie von einem Mann kommen, der seit fünfundzwanzig Jahren als Arzt praktiziert, und das erst als Kriegsmediziner und dann als niedergelassener Arzt. Außerdem nennt Doktor Dufour so einige Wahrheiten laut beim Namen, die wir nur allzu gern vertuschen. Wer sich um andere kümmern will, betont er zu Recht, muss sich zuerst einmal um sich selbst kümmern. Man muss sich selbst lieben, dann kann man auch andere lieben. Man muss auf sich und seinen Körper achten, um mitzubekommen, was uns dieser zu sagen hat. Denn unser Körper, hält Daniel Dufour fest, bleibt unser bester Freund. Und wer würde sich weigern, auf seinen besten Freund zu hören? RENAUD GAUTIER (Auszug aus Kapitel 1) Die "Denke" Die Denke ist der "nutzlose" Teil unseres Gehirns, der geschwätzig wird, sobald man ihn lässt. Sie verhindert, dass die Stille sich in uns ausbreitet und betäubt uns mit "um sich selbst kreisenden Gedanken". Damit sind die nutzlosen Gedanken gemeint, die Befürchtungen, Angst, Panik und Phobien auslösen, oder auch Bedauern und Schuldgefühle. Die Denke nutzt weder Kreativität noch Intelligenz, ganz im Gegenteil: Sie blockiert alles. Die Denke trennt uns von unserer praktischen und theoretischen Intelligenz. Das zeigt sich in einem Durcheinander von Ideen, der Unfähigkeit, Entscheidungen zu treffen, einer allgemeinen Lähmung. Diese Denke steht nicht im Dienst unseres innersten Wesens, sondern entfremdet uns einander. Sie ist geschwätzig, hilft uns aber nicht, auch nur ein Projekt umzusetzen. Sie schafft vom Moment ihres Auftauchens an eine körperliche Anspannung, die wir vielleicht nicht einmal wahrnehmen, denn diese Anspannung verhindert den Zugang zu unseren Gefühlen, unseren Sinneswahrnehmungen und unserer eigenen Wirklichkeit. Aufgrund der Denke verlieren wir unsere Persönlichkeit, denn sie trennt uns von unserem innersten Wesen. Aus all den genannten Gründen ist sie überaus schädlich und muss um jeden Preis zum Schweigen gebracht werden. Erst dann können wir unsere eigene Wirklichkeit und unser innerstes Wesen wiedererlangen, das allein ein Dasein im weitesten Sinn ermöglichen kann. Die Denke ist auch der Grund dafür, dass wir uns mit anderen vergleichen: Ich bin besser oder schlechter als der Nachbar, ich möchte haben, was der Andere hat. Sie bringt uns dazu, Regeln zu befolgen, die nicht unsere eigenen sind, weil wir das Bedürfnis haben, anonym in der Menge mitzuschwimmen. Oder sie bringt uns dazu, besonders "eigenwillig" zu sein, damit wir uns um jeden Preis von den Anderen und der Normalität abheben. Die Denke funktioniert nie im Hier und Jetzt, sondern schickt uns in die Zukunft, wodurch sie Ängste und Befürchtungen auslöst. Viele Menschen glauben oder machen uns glauben, dass es sich bei Letzteren um Emotionen handelt. Das ist falsch. Eine Emotion kann nur im gegenwärtigen Moment wahrgenommen werden. Wir können nicht morgen glücklich, traurig oder wütend sein, wir können es nur hier und jetzt. Vielleicht werden wir es morgen sein, aber das ist ein Gedanke oder eine Hoffnung. Ängste hingegen richten sich immer auf die Zukunft und entspringen gänzlich aus unserer Denke: Wir haben Angst davor, was geschehen könnte, ob gleich, morgen, in einigen Wochen, Monaten oder Jahren. Wenn wir vor etwas Angst haben oder uns fürchten, beginnen wir unsere Sätze häufig mit einem "wenn": Wenn der Andere mich nachher nicht anschaut, dann ... Wenn ich die Prüfungen nicht bestehe, wenn ich den Flieger verpasse, wenn ich beim Vortrag anfange zu stottern etc.