Beschreibung
Henning hat es geschafft - als Arbeiterkind im grauen Ruhrgebiet der siebziger Jahre aufgewachsen, hat er sich als Journalist und Literaturkenner in den Kreisen der Bohème und Gebildeten einen Namen gemacht. Seine Herkunft bleibt ein Makel, den es zu überdecken gilt. Als sein Vater Walter an den Folgen einer Krebserkrankung stirbt, spürt Henning keine Trauer: Das Verhältnis der beiden war distanziert, der eigene Vater war für ihn ein Fremder ohne jegliche Ambitionen. Auf der Beerdigung in Recklinghausen sieht Henning Jochen wieder, einen alten Jugendfreund des Vaters. Dieser erzählt ihm von der ersten weiten Reise der beiden: als Neunzehnjährige mit dem Moped durch Korsika. Walter schien damals ein anderer Mensch gewesen zu sein. Henning beschließt, diese Reise mit Jochen zu wiederholen und muss feststellen, dass seine Vorstellung vom anspruchslosen, stumpfen Vater nicht ganz der Wahrheit entspricht.Ein Roman über Klassenschranken, den Aufstieg durch Bildung, das Ruhrgebiet und die rettende Kraft des Lesens.
Autorenportrait
Hilmar Klute ist Streiflicht-Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er hat einige Bücher veröffentlicht, darunter den zeitkritischen Essay Wir Ausgebrannten (2012). 2015 erschien bei Galiani seine 'ebenso kluge wie gründliche und liebevolle' (FAZ) Ringelnatz-Biografie War einmal ein Bumerang. Sein literarischer Debütroman Was dann nachher so schön fliegt erschien 2018 und wurde von der Presse hochgelobt; 2020 folgte der Roman Oberkampf. Hilmar Klute lebt in Berlin.