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Leeres Zentrum

Das Mittelmeer und die literarische Moderne, Eine Anthologie

Erschienen am 15.05.2015
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783865992567
Sprache: Deutsch
Umfang: 272 S.
Format (T/L/B): 2.7 x 23.5 x 16 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Texte in deutscher Erstübersetzung von Shakib Arslan, Gabriel Audisio, Roland Barthes, S. D. Goitein, Taha Hussein und Claude McKay Weitere Texte von Erich Arend, Karl Eugen Gass, Jean Grenier, Giórgos Seféris, Léopold Sédar Senghor, Giuseppe Ungaretti, Eugen Gottlob Winkler und Marguerite Yourcenar Die Autoren dieses Bandes reflektieren das Mittelmeer als zentralen Bezugspunkt des europäischen Bewusstseins im Moment einer radikalen Krise, die im Zeichen forcierter Modernisierungen, des Kolonialismus und der Kriege der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufbricht. Als Vorbildkultur taugt ihnen die beschriebene Méditerranée nicht mehr, jedenfalls nicht ungebrochen, und auch nicht mehr als Zentrum einer globalisierten Weltgesellschaft. So verzeichnen sie ein letztes Mal das kulturelle Inventar des Mittelmeers und lösen sich, jeweils auf spezifische Art, von der Vorstellung einer im Süden als Norm zu gewinnenden Klassizität und Humanität. Doch auch wenn das mediterrane Erbe in der Moderne radikal in Frage gestellt und die kulturelle Geographie des Mittelmeers neu geordnet wird, bleibt der Bezug zum Süden doch Teil der Bestimmungen des Europäischen. Er lässt sich als Konfrontation der Autoren mit einem leeren Zentrum beschreiben, das nicht mehr die Hoffnung auf eine Ordnung des Maßes oder das Versprechen ursprünglicher Vitalität bereithält, ohne das aber ihre ästhetischen und anthropologischen Reflexionen nicht denkbar wären. Wie über Europa nachdenken, wenn nicht aus dieser Verschiebung heraus? In der Kulturkrise Europas unserer Tage erscheinen die hier präsentierten Texte daher geradezu gegenwärtig. Zusatztext

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Autorenportrait

Franck Hofmann ist Literaturwissenschaftler und Essayist, als Forscher am Berliner Centre Marc Bloch liegen seine Arbeitsschwerpunkte im Bereich der philosophischen Anthropologie und der Kunstkomparatistik. Markus Messling ist seit 2015 Stellvertretender Direktor des Centre Marc Bloch Berlin. Von 2009 bis 2014 hat er die Emmy Noether-Nachwuchsgruppe (DFG) 'Philologie und Rassismus im 19. Jahrhundert' an der Universität Potsdam geleitet. Promotion in Romanischer Philologie an der Freien Universität Berlin; Habilitation für Romanische Philologie und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Potsdam. Seine Arbeiten wurden mit dem Tiburtius-Preis der Berliner Universitäten für herausragende Dissertationen sowie dem Nachwuchswissenschaftler-Preis des Landes Brandenburg für Postdoktoranden ausgezeichnet. Markus Messling ist Mitglied des Kollegiums von 'Zukunftsphilologie' (Forum Transregionale Studien / Freie Universität Berlin) und Mitherausgeber der Zeitschrift 'Philological Encounters' (Brill). Er war Gastprofessor an der EHESS Paris (2011, 2015), Visiting Fellow an der School of Advanced Study der University of London (2014) sowie Visiting Scholar der University of Cambridge (2014).