Beschreibung
Friedrich Schlotterbeck, Propagandaarbeiter des kommunistischen Jugendverbandes im Untergrund, wird 1933 in Ostdeutschland verhaftet. Nach drei Jahren Zuchthaus überweist ihn die Gestapo in das Württembergische Schutzhaftlager Welzheim. 1943 wird er entlassen, um ihn als Spitzel gegen Parteifreunde einzusetzen. Er erhält einen Arbeitsplatz und zwei Tage in der Woche muss er sich im Hotel Silber vorstellen, der berüchtigten Zentrale der württembergischen Gestapo, wo er immer neue Lügen erfindet, um niemanden zu belasten. Ein Katz-und-Maus-Spiel auf Zeit hat begonnen, an dessen Ende ein Verrat und Schlotterbecks abenteuerliche Flucht in die Schweiz steht. Während Friedrich Schlotterbeck die NS-Zeit überlebt, wird seine gesamte Familie und fünf weitere ihm nahestehenden Personen von der Gestapo ausgelöscht. Im Schweizer Exil verarbeitet Schlotterbeck das Erlebte im Buch «Je dunkler die Nacht. Erinnerungen eines deutschen Arbeiters», in dem er diesen Abschnitt seines Lebens fast wie ein Kriminalstück schildert. Frei von Pathos und Sentimentalität, dafür mit klarem Blick auf die Personen und Zusammenhänge lässt die autobiografische Erzählung direkt vor den Augen von Leserin und Leser einen Aufrechten erscheinen, der sich trotz aller Schicksalschläge nicht unterkriegen lässt, der sich Achtung unter sich und seinesgleichen erwirbt und seine Überzeugungen nie verliert.