Beschreibung
Gentrification, die Inwertsetzung bisher preiswerter Wohnviertel, hat sich zu einem ständigen Begleiter städtischer Veränderungen entwickelt und steht für die neoliberale Version kapitalistischer Urbanisierung. Sanierte Häuser und neue Gewerbenutzungen stehen nicht nur für einen Wandel der Stadt, sondern vor allem für steigende Wohnkosten, die Verdrängung ökonomisch Benachteiligter und die Durchsetzung neuer Sozialstrukturen in den betroffenen Quartieren. Weltweit lösen diese immobilienwirtschaftlichen Aufwertungsstrategien Proteste und Widerstand der bisherigen BewohnerInnen aus. 'Wir Bleiben Alle!' Das Recht zu Bleiben, ist dabei eine zentrale Forderung vieler Stadtteilinitiativen. An internationalen Beispielen werden die Hintergründe und Wirkungsweisen städtischer Aufwertungsdynamiken ebenso nachgezeichnet, wie die Strategien von Stadtteilbewegungen und Anti-Gentrification Mobilisierungen.
Autorenportrait
Dr. Andrej Holm ist Sozialwissenschaftler und Aktivist in verschiedenen stadtpolitischen Initiativen. In vielfältigen Forschungsprojekten an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Goethe-Universität in Frankfurt beschäftigte sich Holm mit den Phänomenen der Stadterneuerung, Gentrification und Wohnungspolitik. Zurzeit lehrt er an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg Stadtsoziologie. Seit Anfang der 1990er Jahre war er in verschiedenen Stadtteilgruppen und Mieterorganisationen aktiv. Er ist beim BUKO-Arbeitsschwerpunkt StadtRaum (ASSR) und dem Arbeitskreis Linke Metropolenpolitik in Berlin aktiv sowie im International Network of Urban Research and Action (INURA) organisiert.