Beschreibung
Antisemitische Tendenzen, die in einigen aktuellen Debatten sowie bei der Kritik an der israelischen Besatzungspolitik auftauchen, entstehen nicht erst im Antisemitismus des 19. Jahrhunderts oder während des Nationalsozialismus, sondern sind im Wesentlichen Produkte eines christlichen Antisemitismus, der bis ins Neue Testament hinein zurückverfolgt werden kann. Jede Psychoanalyse des Antisemitismus muss diesen religionsgeschichtlichen Ursprung berücksichtigen. Wolfgang Hegener untersucht in exemplarischen Analysen Wurzeln und Mechanismen des Antisemitismus vom Neuen Testament bis heute und wie er sich über die Jahrhunderte im »kulturellen Gedächtnis« fortgepflanzt hat. Neben der Untersuchung christlicher Texte und Dogmen liefert Hegener zudem eine intelligente Analyse der Politischen Religion des Nationalsozialismus. Der christliche Antijudaismus lässt sich mit Recht als »die historisch schlimmste und dauerhafteste Kulturpathologie« (Ley) bezeichnen.
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Autorenportrait
Wolfgang Hegener, Dr. phil., Psychoanalytiker und Psychotherapeut in eigener Praxis, forscht zur psychoanalytischen Kulturtheorie, zum Verhältnis von Psychoanalyse und Philosophie und zur Geschichte der Sexual- und Geschlechterverhältnisse. Letzte Publikationen: Zur Grammatik Psychischer Schrift (1997, Edition Diskord); Wege aus der vaterlosen Psychoanalyse. Vier Abhandlungen über Freuds >Mann Moses< (2001, Edition Diskord).
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