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Der Tøyen-Effekt

Roman

Erschienen am 14.04.2025
26,00 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783903422520
Sprache: Deutsch
Umfang: 336 S.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Der Tøyen-Effekt handelt von einem Osloer Stadtteil, und von einer Familie: von Mona, Jostein und ihrem Sohn Kalle. Sie betreiben seit mehreren Jahren ein Café in einem Bezirk, der lange als der berüchtigtste im ganzen Land galt. Rund um das Café existiert ein Netzwerk aus Menschen vieler verschiedener Kulturen, die einander helfen und sich in ihrer Nachbarschaft engagieren.Aber ist Tøyen ein solcher Ort geworden, wie sie ihn sich einst vorgestellt haben? Was ist passiert mit der weltoffenen, umsichtigen Nachbarschaft, in der einmal Platz war für alle? Jostein hat seinen Feuereifer verloren. Seine Fähigkeiten zur Zusammenfindung und sein brennendes Engagement verwittern, und Mona kämpft mit einer heimlichen Sehnsucht, Tøyen und ihn zu verlassen. Als Jostein nicht wie geplant von einer Reise zurückkehrt, spitzt sich die Situation zu, und im Lichte von Josteins Abwesenheit folgt der Roman Mona durch eine intensive Zeit im Verlauf eines Tages und einer Nacht, in einem Spannungsfeld zwischen Aufruhr und Selbstbefragung.Der Tøyen-Effekt ist ein hochaktueller, tiefschürfender Gegenwartsroman über eine Einwohnerinitiative, über die Suche nach einem Halt für die Liebe außerhalb der geschlossenen Familiensphäre und über den Glauben und den Zweifel an der Kraft der Gemeinschaft.'Der Tøyen-Effekt ist ein Roman, der sich leicht empfehlen lässt, der von Lokalkolorit, kultureller Toleranz und einem beeindruckenden politisch-menschlichen Engagement getragen wird.' STAVANGER AFTENBLAD

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Autorenportrait

BJARTE BREITEIG, *1974 in Kristiansand/ Norwegen. Er studierte nach einem abgebrochenen Physikstudium Literatur in Trondheim, an der Skrivekunstakademiet und an der Universität von Bergen. Für seine Erzählungen wurden ihm zahlreiche nationale Preise verliehen. 'Der Tøyen-Effekt' ist - neben seinen drei hochgelobten Erzählbänden und seinem ersten Roman 'Meine fünf Jahre als Vater' (2016) - sein zweiter Roman im Luftschacht Verlag. Bjarte Breiteig lebt in Oslo.

Leseprobe

Wo ist Papa?Das war das Erste, was Kalle fragte, als ich nach Hause kam. Ich stellte die Einkaufstasche ab und warf einen Blick ins Wohnzimmer. Kalle lag auf dem Sofa, von der Playstation kam ein leises Rauschen, und ich sah, wie er Controller und Fernbedienung zwischen sich und der Sofalehne zu verstecken versuchte. Ich ließ mir Zeit mit dem Aufhängen des Mantels, bevor ich etwas sagte. Ich setzte mich auf den Hocker, die Stiefel lösten sich mit einem lauten Plopp, dann ging ich zu ihm hinein.Papa ist in Kopenhagen.Wie lang kommt er noch bis nach Hause?Wie lange dauert es noch, bis er nach Hause kommt.Ja, sagt er. Wie lang dauert es noch?Ein paar Stunden, denke ich.Es wirkte so viel dunkler von hier drinnen, als es draußen gewirkt hatte. Es war Abend und doch nicht Abend, noch immer einige Stunden bis zur Schlafenszeit, die mit Inhalt gefüllt werden mussten. Und dann noch das Abendessen. Ich dachte an das dicke Stück Wurst und das Fertigkartoffelpüree, das ich gekauft hatte. Nichts Grünes, aber immerhin war Jostein ja nicht da und konnte deshalb keinen Kommentar dazu abgeben. Kalle wand sich auf dem Sofa, eine Rastlosigkeit, die an Entzugserscheinungen erinnerte: Das war die Spannung des Spiels, die noch in ihm steckte, die fiktive Welt, die ihn rief.Warum gehst du nicht ein bisschen raus?Wohin?Weiß nicht. Zu Abdi oder Jeton, so wie früher.Nein, Mama.Oder zu dem Mädchen, das bei uns war, wie hieß sie nochgleich, Zainab?Zainab!Das sagte er, als wäre es eine Beleidigung, etwas völlig Undenkbares, dabei war es erst ein paar Wochen her, dass dieses reizende, uns unbekannte Mädchen an der Gegensprechanlage geklingelt hatte und zu uns heraufgekommen war. Sie hatten Der Stern von Afrika in seinem Zimmer gespielt, ohne zu streiten, nur ihre ruhigen Stimmen waren von drinnen zu hören gewesen, er hatte ihr die Regeln erklärt, und sie hatte gewürfelt und irgendwie überrascht Ich hab eine Vier? Ich hab eine Zwei? gerufen.

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