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Die Fischerkinder - Der Kampf um die Krone

Die Fischerkinder 3

Erschienen am 15.03.2022
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783963622755
Sprache: Deutsch
Umfang: 354 S.
Format (T/L/B): 2.8 x 20.8 x 13.8 cm
Lesealter: 14-99 J.
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Nach ihrer spektakulären Flucht leben Mira und Chas in den USA in Sicherheit, doch der Gedanke an ihre geliebte Heimat, die unter dem Regime von König Auttenberg leidet, lässt ihnen keine Ruhe. Es droht ein Krieg mit grausamen Folgen für alle Beteiligten. Wer kann die Katastrophe noch abwenden - wenn nicht Chas, der Sohn des Königs? Unter Lebensgefahr wagen Mira und Chas den Weg zurück in die Rebellenstadt. Sie haben nur ein Ziel vor Augen: Chas muss sich der Begegnung mit seinem Vater stellen. Eine Konfrontation, die nur tödlich enden kann. - Das dramatische Finale der Fischerkinder!

Autorenportrait

Melissa C. Feurer ist Grundschullehrerin und die Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie in Mittelfranken.

Leseprobe

Kapitel 1 Die Botschaft 'Vorsicht!' Eine Hand schloss sich um Miras Arm und hielt sie davon ab, den ersten Schritt auf den Fußgängerüberweg zu setzen. Sie fuhr herum und blickte in Chas' Gesicht, das eine Mischung aus Schrecken und Spott spiegelte. 'Wenn ich richtig gezählt habe, ist das jetzt schon das dritte Mal, dass du beinahe überfahren worden wärst.' Mira hatte keine Zeit, ihm zu erklären, dass er bei einem der drei Male zumindest beteiligt, wenn nicht gar schuld gewesen war. Sie war zu sehr damit beschäftigt, das Gefährt zu betrachten, vor das sie eben um ein Haar gelaufen wäre. Kein Wunder, dass sie es übersehen hatte: Alles, was es auf Augenhöhe zu sehen gab, waren sechs schmale Stelzen, die in glänzend schwarzen Gleisen im Asphalt verankert waren. Um das eigentliche Fahrzeug zu sehen, musste Mira den Kopf in den Nacken legen. Es glitt etwa in Höhe eines zweiten Stockwerks dahin und erinnerte an eine Mischung aus Düsenjet - etwas, das Mira nur aus Büchern kannte - und Zugwaggon. Mit großen Augen sah Mira der seltsamen Konstruktion nach, die an ihnen vorüberzog und das Ende einer Autoschlange an der nächsten Kreuzung erreichte. Anstatt jedoch ebenfalls anzuhalten, glitt das Stelzengefährt über die wartenden Autos hinweg, um hundert Meter weiter abzubremsen und sich mit blinkenden Rücklichtern auf die Fahrbahn herabzusenken wie eine Art überdimensionaler Aufzug. Zwei doppelte Schiebetüren öffneten sich und spien eine Handvoll Passagiere auf den Bürgersteig aus, ehe das Fahrzeug wieder in luftige Höhe emporglitt, nur seine dünnen Stelzenbeine zurücklassend, auf denen es sogleich an die Spitze der nächsten Ampelschlange schwebte. 'Faszinierend, oder?' Aleksi trat neben die beiden und grinste sie schief an. 'Aber keinen Verkehrsunfall wert, würde ich sagen. Wenn Sie gestatten?' Damit hielt er Mira seinen angewinkelten Arm hin, um sie über die mittlerweile freie Fahrbahn zu bugsieren. 'Aber ich sehe ihnen, offen gesagt, auch immer noch gerne zu. Wir haben sie erst seit ein paar Jahren und nur auf drei Bahnlinien', erzählte er in seinem breiten Akzent, an den Mira sich anfangs hatte gewöhnen müssen. 'Aber in New York City, da haben sie den Verkehr der Rush Hour schon vor zehn Jahren revolutioniert. Kaum Verspätungen, wenn du damit unterwegs bist.' Sie erreichten die andere Straßenseite und Aleksi bedeutete ihnen, in eine kleine Seitenstraße abzubiegen. Obwohl sie zu beiden Seiten von schwindelerregend hohen Gebäuden gesäumt war, war Mira ein wenig enttäuscht. Sie hätte gerne mehr von der großen, mehrspurigen Straße mit ihren Fahrzeugen und Passanten, Häusern und Geschäften gesehen. 'Ah, das ist besser', befand jedoch Chas an ihrer Seite. 'Und für Mira entschieden ungefährlicher.' Er zwinkerte Aleksi zu, der in schallendes Gelächter ausbrach. Mira schüttelte den Kopf über die beiden. Chas' Onkel war von Natur aus ein Mensch, der die Dinge leichtnahm und über beinahe alles lachen konnte. Aber vermutlich ahnte er nicht, wie ungewöhnlich ein solches Verhalten für Chas war. Mira war nicht einmal sicher, ob es daran lag, dass sie Amerika endlich erreicht hatten und Chas zum ersten Mal wirklich frei war, oder schlicht und einfach an Aleksis Einfluss auf seinen Neffen. Jedenfalls sah sie die beiden auch zu Hause in Aleksis und Phoebes kleinem Bungalow oft herumalbern, und heute schienen sie in Anbetracht ihres Ausflugs nach Denver fast schon überdreht. Seit sie aus Aleksis klapperigem, fünfsitzigen Pick-up gestiegen waren, zogen die beiden Männer Mira damit auf, dass sie im Gegensatz zu ihnen beiden ein echtes Landei war. Immerhin war Aleksi in Helsinki geboren und aufgewachsen und Chas in Vacabunite, der Hauptstadt ihres Heimatlandes. 'Wenn ich ehrlich bin, bevorzuge ich trotzdem euer kleines Dörfchen', meinte Chas jedoch, während sie den Lärm der großen Straße weit hinter sich ließen. 'Es ist so friedlich und übersichtlich.' 'Jaah', erwiderte Aleksi gedehnt. 'Ja, bei uns liegt im wahrsten Sinne des Wortes d