Beschreibung
'Ein begnadeter Stilist.' Neue Zürcher Zeitung Der ahnungslose Held dieser Geschichte, ein gewisser Theodor Lerner, eigentlich Journalist, hätte wegen seiner Begegnung mit einer üppigen Hochstaplerin fast seine Stelle verloren. Stattdessen schickt sie ihn mit einem schrottreifen Dampfer in die Arktis, um im Namen des deutschen Kaisers eine herrenlose Insel zu annektieren. Das liest sich, als wäre dieser Lerner ein Vetter von Felix Krull. Gut erfunden, möchte man meinen. Aber mitnichten: Unter dem Stichwort 'Bäreninsel' schrieb Meyers Konversationslexikon: 'Im Auftrag eines Hamburger Syndikats nahm 1898 der Deutsche Theodor Lerner 85 qkm in deutschen Besitz.' Eine wahre Geschichte also, ein höchst unwahrscheinliches Capriccio der Kolonialgeschichte, und während Lerner auf seiner eisigen Insel herumstolpert, werden zwischen Petersburg und Berlin empörte Depeschen gewechselt.
Autorenportrait
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, auch über religiöse, historische und politische Themen. Über die Jahre erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und Preise, etwa den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Zuletzt veröffentlichte er den Roman 'Krass'. Er lebt in Frankfurt am Main.
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