Beschreibung
Neue Deutsche Rechtschreibung 'Mephisto' von Klaus Mann erzählt die fesselnde Geschichte des Schauspielers Hendrik Höfgen, der im Dritten Reich seine moralischen Prinzipien opfert, um Karriere zu machen. In scharfsinniger und psychologisch tiefer Erzählweise zeigt Mann, wie Höfgen zum Star des nationalsozialistischen Regimes wird und sich dabei in Verrat und Opportunismus verstrickt. Der Roman ist mehr als ein historisches Dokument. Er beleuchtet die Verführbarkeit des Menschen und die Kompromisse zwischen Kunst, Moral und Macht, die auch heute relevant sind. Mit sprachlicher Brillanz und dichter Atmosphäre bleibt "Mephisto" ein zeitloses Meisterwerk, das lange nachwirkt und zum Nachdenken anregt. ISBN 9783962819040 (Kindle) ISBN 9783962819033 (Epub) ISBN 9783962819057 (PDF) ISBN 9783962819064 (Print) Null Papier Verlag
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Autorenportrait
Klaus Heinrich Thomas Mann (* 18. November 1906 in München; 21. Mai 1949 in Cannes, Frankreich) war ein deutsch-amerikanischer Schriftsteller. Als ältester Sohn von Thomas Mann begann er seine literarische Karriere in der Weimarer Republik und galt aufgrund der Themenwahl in seinen frühen Werken, die damals als Tabubrüche betrachtet wurden, als Außenseiter. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten emigrierte er 1933 aus Deutschland und wandte sich in seinen Schriften verstärkt gegen das NS-Regime. 1943 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Klaus Manns Werk wurde in Deutschland erst viele Jahre nach seinem Tod neu entdeckt, und heute gilt er als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschsprachigen Exilliteratur nach 1933. Mann litt stark unter seiner Exilexistenz und der sich abzeichnenden Verdrängung der Nazi-Zeit in der Bundesrepublik Deutschland. Er starb 1949 durch Selbstmord in Cannes.
Leseprobe
Nach der Hexenküchen-Szene war die Pause. Der Ministerpräsident ließ den Schauspieler Höfgen zu sich in die Loge bitten. Hendrik wurde ganz weiß und musste mehrere Sekunden lang die Augen schließen, als der kleine Böck ihm die bedeutsame Bestellung ausrichtete. Der große Augenblick war gekommen. Er würde dem Halbgott von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen Angelika, die sich bei ihm in der Garderobe befand, brachte ihm ein Glas Wasser. Nachdem er es hastig geleert hatte, war er wieder dazu imstande, halbwegs aasig zu lächeln. Er konnte sogar sagen: 'Das geht ja alles wunschgemäß und nach dem Programm!' - als machte er sich lustig über den entscheidenden Vorgang; aber seine Lippen waren blass, da er dies spöttisch vorbrachte. Als Hendrik die Loge der hohen Herrschaften betrat, saß der Dicke vorne an der Brüstung, seine fleischigen Finger spielten auf dem roten Samt. Hendrik blieb an der Tür stehen. Wie lächerlich, dass mein Herz so stark klopft!, dachte er, und verhielt sich einige Sekunden lang still. Dann hatte Lotte Lindenthal ihn bemerkt. Sie flötete: 'Männe - du erlaubst, dass ich dir meinen hervorragenden Kollegen Hendrik Höfgen vorstelle' - und der Riese wandte sich um. Hendrik hörte seine ziemlich hohe, fette und dabei scharfe Stimme: 'Aha, unser Mephistopheles ' Dieser Feststellung folgte ein Lachen.