Beschreibung
Peter Abaelard (1079-1142), herausragender Autor der Frühscholastik, war eine der schillerndsten Persönlichkeiten der mittelalterlichen Philosophie und Theologie. In seinem hier erstmals ins Deutsche übersetzten Werk "Theologia 'Scholarium'" begründet er aus der Sicht der Philosophie, warum der eine Gott drei Personen sein kann, ohne dass ein logischer Widerspruch entsteht. Anhand der These, Gott könne nicht anders, als jeweils das Gute zu tun, entwickelt er ferner eine frühe Antwort auf das Theodizee-Problem. Seine Behauptung aber, Gott könne gar nicht anders handeln, als er handelt, provozierte seine Verurteilung als Häretiker. Im späten Mittelalter regte Abaelards These Denker wie Johannes Duns Scotus oder Wilhelm von Ockham dazu an, die Freiheit Gottes neu zu definieren. Die ausgereifteste Version von Abaelards "Theologia", an der er mehr als 20 Jahre arbeitete, kann daher als einer der großen Ansätze christlichen Gottesdenkens gelten.
Autorenportrait
Petrus Abaelardus (1079-1142), Philosoph und Theologe, eröffnete noch jung an Jahren eine eigene Logikschule in Konkurrenz zur Pariser Kathedralschule. Er hatte Erfolg. Wohin es ihn auch in seinem an Konflikten reichen Leben verschlug, dort fanden sich, oft von weither kommend, Schüler ein. Später lehrte Abaelard außer Logik auch Theologie. Auch als Theologischer Lehrer war er berühmt, freilich auch umstritten.