Gott hat die Welt und den Menschen erschaffen, der Mensch aber hat sich seinen Gott erschaffen. Dieser leicht vom Original abgewandelte Satz klingt ziemlich provokant, sagt aber eine Menge Wahres aus, denn kein Mensch kann etwas von oder über Gott wissen. Behauptet jemand, Gott zu kennen und macht entsprechende Aussagen über Gottes Wesen, Gottes Willen oder Gottes Handeln, dann ist seine Prämisse falsch und jeder Schluss daraus im Falschen richtig. Das heißt aber, über Gott lässt sich Vieles sagen, selbst Unsinniges. Das vorliegende Buch spricht vom verborgenen Gott, über den es kein Wissen geben kann. Autoren des Dekalog haben ein Bilderverbot festgeschrieben, das in späterer Zeit missachtet wurde und heute noch missachtet wird. So entstanden nicht nur die bildhaften Kunstwerke, sondern der Mensch wurde zum Bild Gottes und Gott wurde vermenscht.